Basel – Paris – London 2019

Tag 14: 29.08.2019 Dorking – London

60 km, Total 978 km,

Am Morgen wieder strahlender Sonnenschein. Wettermässig ist das wirklich eine Sommerreise und wir können uns über die paar Regenkilometer nicht beklagen.
Also packen wir ein letztes Mal die Sachen, tragen genug Sonnencreme auf und starten in die letzte Etappe.

 

Bereit für die letzte Etappe

Wie gehabt führte uns der Radweg zuerst entlang einer lauten Schnellstrasse Richtung Norden. Der Weg war meist nicht wirklich gut gepflegt und die Sträucher und vor allem Brennesselstauden wucherten in den Weg und so mussten wir uns oft „ganz dünn“ machen um all diesen auszuweichen. Aber das war immer noch besser als auf der Strasse zu fahren, denn da gab es kaum Platz und der Verkehr wurde zunehmend dichter. Nein, wir hatten uns nicht einfach eine unpassende Route ausgesucht, wir folgten oft offiziellen „nationalen Radwegen“. Hier scheint der Standart einfach noch etwas anders zu sein. Selbst Treppenstufen gehen hier schon mal als Radweg durch.

Wenn man so die Tafelgrösse beachtet, scheint die Geschwindigkeitsbegrenzung eine untergeordnete Rolle zu spielen. Wer findet die Tafel?

Links unter den Stauden wäre etwas asphaltierter Radweg, mit Betonung auf „wäre“!

Vor allem an gewissen Kreuzungen war es uns einfach zu eng und unübersichtlich. Also immer wieder absteigen, eine Lücke erspähen, irgendwie auf die andere Strassenseite und weiter.
So ging es recht mühsam voran und wir waren froh, als wir in Richmond zum ersten mal die Themse erblickten und ein paar Kilometer auf einem gemischten Fuss/Radweg dem Fluss entlang radeln konnten. Lieber langsam um die vielen flanierenden Touristen fahren als diese „elenden“ Strassen.

Auch in Kingston genossen die Leute den schönen Sommertag.

Einfahrt in Richmont und dann endlich wieder mal dem Wasser entlang.

Auch die Räder hatten eine Pause verdient.

 

Nach einer Stärkung in einem gemütlichen Pub am Fluss ging es weiter und wurde leider nicht besser. Viel auf Gehsteigen mit dauernden Einmündungen und Bodenwellen. Je näher am Zentrum desto mehr Verkehr, Baustellen mit gesperrten Fahrspuren, noch mehr Gedränge etc. Die Strassensperrung zwang uns wieder zu einem Kurswechsel und ohne Navi wären wir wohl etwas verloren gewesen. Es zeigte uns zum Glück den Weg durch nur wenig befahrene Quartierstrassen zur Chelseabridg.

Von dort noch etwas der Themse entlang. Gewisse Abschnitte mit breiten blauen Radstreifen waren richtig gut. Nun mussten wir noch quer durchs Zentrum via Westminster in die Nähe des Bahnhofs Pancras, wo wir unsere Unterkunft hatten. Manchmal waren wir zwischen den sich stauenden Autos und Bussen eingeklemmt, manchmal gab es wieder ein paar Meter Radstreiffen.

So entspannt war es selten, aber nur dann war Zeit ein Foto zu machen.

Hinter einem Bus in der Mitte der Fahrspur geht auch.

Jetz aber los, es ist schön grün!

Hier protestierten sie gegen den Brexit und wohl auch gegen den sehr speziellen Boris J.

Irgendwie haben wir es geschafft und waren froh, die Räder in die Unterkunft stellen zu können.
Es gibt sicher geschicktere Radroutender rund um und in London, aber die haben wir offenbar nicht gefunden und es ist eben auch etwas anderes, mit einem voll beladenen Lieger oder einem wendigen Citybike unterwegs zu sein.
Wir gönnten uns zum Abschluss der Tour ein feines Essen bei einem Italiener und haben die Reise nochmal Revue passieren lassen.

Fazit:
War es das wert? Ja, denn irgendwie ist nur schon die Idee von zu Hause aus über Paris nach London zu fahren spannend.
Würden wir es nochmals fahren? Jein. Der Abschnitt bis Paris würden wir wieder fahren. Landschaftlich sehr schön und mit vielen guten Radwegen war es recht entspannt. Zu beachten ist aber, dass die Infrastruktur in Sachen Einkaufen, Restaurant oder Übernachtungen unterwegs manchmal etwas schwach ist. Der Abschnitt in der Champagne war routenmässig am schlechtesten, weil einige Strecken auf gut befahrenen Strassen zurückzulegen waren, trotzdem ganz ok.
Die Einfahrt nach Paris entlang den Kanälen war grandios und auch in Paris selber ging es auf unseren Abschnitten ganz gut. Die Strecke bis Dieppe war hügeliger als erwartet, aber ebenfalls mit wenig Verkehr gut zu fahren.
England hat uns zwar von der Ortschaften und auch der Landschafft sehr gefallen und wir werden gerne wieder kommen, dann lassen wir aber das Rad zu Hause und reisen mit Zug und Bus durchs Land, denn ein Fahrradmekka ist es für uns nicht.
Das war’s diesmal und nach einem Tag London geht es dann am Samstag mit dem Eurostar und TGV via Paris zurück nach Hause.

Tag 13: 28.08.2019: Brighton – Dorking

Distanz 60 km, Total 918km,

Heute morgen wollten uns die Engländer beweisen, dass die Geschichte mit dem dauernden Regen nicht erfunden ist. Also beschlossen wir dem Wetterbericht zu glauben, dass es um etwa halb zehn Uhr aufhören würde und genossen erst einmal das Frühstück.
Die Regenklamotten machten wir aber bereit, nicht dass wir diese bei Bedarf unterwegs lange suchen mussten.
Als wir losfuhren tauchte die Sonne auf und alles sah schon viel freundlicher aus. Vor allem auf nassem Kopfsteinpflaster, dass hier in der Stadt noch häufig vorkommt, sind wir bei Regen gar nicht gerne unterwegs, da dies einfach zu rutschig wird.
Wir wollten gerade losfahren, als uns ein Herr mit einem Fahrrad T-Shirt ansprach. Wie es uns so gefalle in England mit dem Rad, wollte er wissen. Ich war ehrlich und sagte, das der erste Eindruck noch nicht überzeugend war. Zu viele Löcher im Strassenbelag, drängelnde Autofahrer und kaum gute Radstreiffen. „Ja ich weiss“, sagte er, „ich arbeite schon einige Jahre in der Region für eine bessere Veloinfrastruktur, aber es ist leider schwierig hier.“
Wir plauderten noch eine Weile über Fahrradtouren und er bestätigte uns, das unsere Routenwahl nicht direkt, sondern via Dorking und Richmond nach London zu fahren, eine gute Wahl sei.

Strassenszene in Brighton heue Morgen.

Wir machten uns auf den Weg und die Route aus der Stadt forderte schon unsere volle Aufmerksamkeit. Da und dort waren wegen Baustellen die wenigen Radwege noch gesperrt, was es nicht einfacher machte. Eine junge Tourenfahrerin stand an einer Kreuzung und suchte ebenfalls nach dem besten Weg nach London. Dank dem Navi konnten wir ihr einen Tip geben, schliesslich waren wir auf den ersten 30 Kilometer auf der gleichen Strecke unterwegs.

Nebenstrassen heute morgen. Sieht ja noch ganz farbenfroh aus.

Der Weg raus aus der Stadt war unangenehm, denn es war viel Verkehr und für Radfahrer oft nur am Rand ein schmaler Streiffen Platz. Ausserhalb der Ortschaft ging es dann parallel zur Schnellstrasse. Zwar war der Weg sicher, aber nicht wirklich attraktiv. Der Radweg war oft sehr zugewachsen, manchmal mit Brenesseln oder Brombeeren, so dass wir uns sehr „schmal“ machen mussten, um ohne Blesuren davon zu kommen.

Schön ist anders, aber wenigstes sicher.

In Crawley verliessen wir die laute Hauptstrasse und fuhren auf kleineren Landstrassen über weitere Hügel Richtung Dorking. Erstaunlicherweise waren die Autofahrer auf den Landstrassen viel geduldiger als in den Städten. Zum Glück, denn es war oft sehr eng und an ein Kreuzen von zwei Autos plus Platz für Velos war nicht zu denken.

Oft wird der Enge Strassenraum noch zusätzlich durch parkierte Autos verengt.

Die Strassenbreite wurde wahrscheinlich mit der Verbreitung des Autos vor gut 100 Jahren festgelegt, und niemand hat bedacht, das die Autos heute einiges mehr an Platz beanspruchen, von Lastwagen ganz zu schweigen. Hügel gab es auch genug und so war die Strecke heute zwar nicht so lang, aber trotzdem anspruchsvoll.

Manche Hügel waren wieder ziemlich steil.

Nein, das ist kein Radweg, sondern eine „normale kleine Landstrasse“.

Erkennt ihr die Geschwindigkeitstafel „40“ ?

 

Kurz vor dem Ziel liessen die Wolken doch noch einige Tropfen fallen, so dass wir die Regenjacken überstreiften. Blöd nur, dass uns noch ein letzter, steiler Hügel vom Ziel trennte. So waren wir wohl in der Jacke feuchter als ohne.
Nun ja, es war nicht mehr weit zu unserer Unterkunft, wo auch im über 700 jährigen Gebäude die Dusche vorzüglich funktionierte. Heute sind wir im „White Horse Pub and Hotel“ untergebracht, dass seine Tore schon vor dem Rütlischwur als Rastplatz und Unterkunft für Reiter mit Pferden öffnete und auch für unsere Pferdchen heute einen besonders geschichtsträchtigen Platz bereit hatte.

Morgen nun noch die letzte Etappe. Wir freuen uns auf London.

Tag 12: 27.08.2019: Dieppe – Brighton

Distanz: 20 km, Total 858 km,

Heute Morgen hatte sich der Nebel etwas gelichtet, so dass wir noch einen kurzen Spaziergang am Strand machen konnten. Die Füsse streckten wir zwar noch ins kühle Wasser, aber für einen Schwumm am Morgen war es uns definitiv zu kalt.

Es war sowieso Zeit uns bereit zu machen, den für das Einchecken bei der Fähre sollten wir etwa 90 Min. Zeit einrechnen. Es war auch so, denn die ganze Kontrolle und der Verlad dauerte seine Zeit. Wir mussten bis ganz am Schluss warten, bevor wir auf die Fähre konnten und kaum hatten wir die Räder abgestellt, begann sich die Lucke um 12.30 Uhr pünktlich zu schliessen.

Warten auf das Verladen. Übrigens Barbara hat vor zwei Tagen ihre Fahne am Rad verloren. Jetzt macht eine gelbe Biene die Autofahrer auf sie aufmerksam.

Es war eine ruhige Überfahrt, kein Wind, flaches Meer und durch den Dunst schien die Sonne, so dass es auf Deck richtig angenehm, aber nicht zu heiss war.

Relaxen auf dem Weg nach England.

In England angekommen noch einmal Zollkontrolle und dann könnte das Radeln wieder los gehen.
Gleich nach der Abfahrt ging es mit einem heftigen Hügel los. Auch das Linksfahren ist noch gewöhnungsbedürftig und so gingen wir die Sache ziemlich vorsichtig an.

An der Küste hing ein leichter Nebel und da die Fahrt gegen die untergehende Sonne blendete es auch noch. Da mussten wir gut aufpassen, alle Schlaglöcher und sonstigen Hindernisse rechtzeitig zu erkennen.

Den weissen Klippen entlang zum Tagesziel.

Die Engländer haben in Sachen „Rücksichtnahme gegenüber Fahrradfahrern“ bereits auf den ersten Kilometern viele Punkte verspielt. Drängeln scheint ein „Volkssport“ zu sein. So fuhren wir auf Nebenstrassen so gut es ging. Als wir dann mangels Alternative die Hauptstrasse an der Küste entlang nehmen mussten, war es zum Glück erlaubt auf dem Gehweg zu fahren. Viel Verkehr schlängelte sich der Strasse entlang und so waren wir froh, endlich in Brighton an der Strandpromenade fahren zu können. Auch hier war zwar viel los, aber vor allem Fussgänger und Velofahrer aber keine Autos.

Endlich wieder autofrei.

Ein Foto vom Brighton Pier in der Abendsonne musste natürlich auch noch sein und dann bogen wir ab zu unserem Hotel. Wir waren erstaunt wieviele Touristen hier unterwegs waren. Die Engländer scheinen noch Ferien zu haben.

Durch schmale Gassen schoben wir die Räder dem Hotel entgegen und waren trotz wenigen Radkilometern von der ganzen Reise müde und froh im Hotel angekommen zu sein.

Morgen haben also die Engländer die Möglichkeit zu zeigen, dass es auch rücksichtsvoller geht.

Tag 11: 26.08.2019: Gourmay en Bray – Dieppe

Distanz: 83 km, Total 838 km,

Heute planten wir einen etwas früheren Start, denn wir wollten so viel Kilometer wie möglich gemacht haben, bevor die Sonnen am Nachmittag alles total aufgeheizt haben würde.

Bereit für eine weitere „Sonnenfahrt“.

 

Fahrt durch das morgendliche Gourmay en Bray

Es war eine gute Entscheidung denn auch heute wieder Sonnenschein pur und gegen 34 Grad am Nachmittag. Der Start gestaltete sich wie in den letzten Tagen üblich mit dem bekannten „Hügel hoch und wieder runter“. Zum Glück war es noch nicht so heiss. Dank der Nachrüstung könnte auch Barbara vorne das kleinere Kettenblatt nutzen, so dass auch die steileren Anstiege noch fahrbar waren.

Noch einmal etwas „Hügelprogramm“ zum aufwärmen.

Langsam begann sich die Landwirtschaft etwas zu verändern. Wo gestern noch fast ausschliesslich riesige Getreidefelder waren, wichen diese zunehmend Weiden, auf denen viele Rinder grasten.

Die Mutter wachte gut über ihr frisch geborenes Kalb und war wohl froh, als wir weiter fuhren.

In den Dörfern sah man vermehrt auch Backsteinhäuser, die uns schon etwas an England erinnerten.

Nach gut 40 Kilometer trafen wir auf ein altes Bahntrasse, dass zu einem tollen Radweg umgebaut wurde.

So sollten die Zufahrten zu Radwegen gestaltet sein. Wir passen da auch mit Gepäck durch.

Fast 35 Kilometer ging es nun auf verkehrsfreien Radweg dem Meer entgegen. Wie gut das Eisenbahnen steile Anstiege nicht gut bewältigen, so dass die alten Bahntrassen immer ein sehr moderates Gefälle aufweisen. Für uns hiess das nun, meist etwa 3 % hinunter und einfach geniessen. Ab und zu ging es durch Wälder mit einem geschlossenen Blätterdach, so dass wir in einem Schattentunel dem Meer entgegen radelten.
Die alten Schrankenwärterhäuser waren meistens zu gepflegten Privathäuser umgebaut worden und ab und zu hatte sich in den verlassenen Bahnhöfen ein Geschäfft eingemietet.

Die alten Häuschen sind gut in Stand gehalten.

Bahnhof und Perronanlage sind immer noch da. Nur die Schienen fehlen. Uns soll“s recht sein.

Genau zur richtigen Zeit tauchte eine alte Haltestelle auf, die zu einem Fahrradrastplatz mit gedeckten Tischen und Bänken, kaltem Wasser und sauberen Toiletten umgebaut worden war.

Toller Rastplatz

Sogar kühles Wasser zur Erfrischung war vorhanden.

Hier machten wir Rast und es blieb sogar noch Zeit für ein kurzes Nickerchen. Dann weiter, schliesslich wollten wir am Meer noch Baden.

Für dieses tolle Schloss direkt am Radweg haben wir natürlich noch einen kurzen Fotostop eingelegt.  Mesnères-en-Bray

Die Einfahrt in Dieppe verlief ganz gut, nur den dichten Verkehr waren wir fast nicht mehr gewohnt.
Als wir noch bei blauem Himmel zum Strand zu unserem Hotel fuhren, tauchte plötzlich eine dichte Nebelbank auf und hüllte den Strand in kalten, feuchten Nebel, der im Verlauf des Abends immer dichter wurde.

Bei der Ankunft am Hafen noch blauer Himmel.

Nur Minuten später senkte sich der graue Nebel über die Kreidefelsen im Hintergrund und schon bald sah man sie nicht mehr.

Das mit dem Bad im Meer liessen wir so bleiben. Aber wir waren froh, ein weiters wichtiges Etappenziel erreicht zu haben.
Morgen Mittag dann mit der Fähre in gut 4 Stunden über den Kanal nach Newhaven in England. Also fast etwas Kreuzfahrt.

Tag 10: 25.08.2019: Cergy – Gourmay en Bray

Distanz: 82 km, Total 755 km,

Heute wieder ein strahlender Sommertag und die Durchschnittstemperatur betrug über 30 Grad. Ich hätte nie gedacht, dass wir auf dieser Route Ende August mit solchen Temperaturen rechnen können. Die ganzen warmen Sachen die wir eingepackt haben, sind nicht mehr als unnötiger Belast.
Auch heute mussten wir dieses Zusatzgewicht wieder unzählige Hügel hinaufpedalen. Meist ging es dann wieder mehr oder weniger steil hinunter, um gleich wieder anzusteigen. Aus der Ferne betrachtet mag die Landschaft hier flach wirken, aber auf dem Rad ist das ganz anders.

Sieht zwar nicht so aus, aber die Landschaft hatte heute für uns gut 800 Höhenmeter parat.

Nur sehr selten gab es neben Grün und Braun noch andere Farben in der Landschaft



Bei zunehmender Hitze und meist ohne Schatten waren die Aufstiege recht kräftezehrend und haben vor allem die Durchschnittsgeschwindigkeit massiv reduziert was bedeutet, du sitzt noch länger an der Sonne und strampelst dem Ziel entgegen.

So sind Aufstiege bei mehr als 30 Grad besonders kräftezehrend.

Wenn dann die folgende Abfahrt wegen rollendem Kiesuntergrund ebenfalls kaum fahrbar ist, muss man das mit viel positivem Denken angehen.

Zumindest mental waren wir heute um einiges besser auf diese Etappe eingestellt, was sich trotz Anstrengung stimmungsmässig positiv auswirkte. Ansonsten nichts Neues. Ab und zu die immer ähnlich aussehenden Dörfer, in denen nichts los und noch weniger geöffnet ist. Die meist abgeernteten Felder, die bis zum Horizont reichen, ab und zu ein Auto das uns auf den schmalen Strassen meist sehr rücksichtsvoll überholt, bellende Hunde hinter gut verschlossenen Gartenzäunen und dann das Ganze wieder von vorn.

Dorfimpressionen:



Nach gut 50 Kilometer erreichten wir die grössere Ortschaft Gisors, wo wenigstens zwei Restaurants geöffnet waren. Endlich ein kühle Cola, dazu ein Becher Eis und die Körpertemperatur war wieder etwas abgesenkt.

Zum Glück lockte diese Kathedrale genug Besucher an, so dass zwei Restaurants geöffnet hatten.

Dann weiter, auf und ab, immer dem Ziel entgegen. Vor meinem inneren Auge wartet im Hotel ein kühles Bier auf mich und das war Motivation genug, nochmals vollen Einsatz zu zeigen.
Leider war im Hotel, ihr ahnt es schon, das Restaurant geschlossen. So musste das kühle Getränk noch etwas warten.
Zuerst die erfrischende Dusche und dann nochmals gut 2 Kilometer zurück ins Städtchen radeln. Dort fanden wir zum Glück alles was wir suchten. Kühle Getränke, feinen frischen Salat, einen Teller Pasta und Wasser sowie etwas Verpflegung für den morgigen Tag konnten wir auch noch besorgen. Somit ist alles bereit für die letzte Etappe auf französischem Boden. Diepp wir kommen!

Tag 9: 24.08.2019: Paris – Cergy

Distanz: 69 km, Total 673 km,

Gestern war also unser „Ruhetag“ in Paris. Hier einige Bilder dazu.

In Paris liessen wir die Räder im Hotel. Das war eindeutig entspannter als sich mit den vielen Rollerfahren um den knappen Platz auf der Strasse zu streiten.

Vom Doppeldecker aus genossen wir auch belebte Strassen sehr entspannt.

Auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kann man so einfach, wenigstens im Vorbeifahren, ansehen.

Ab und zu zu Fuss gehen eröffnet ebenfalls neue Perspektiven.

Heute wollten wir eigentlich nur etwas aus Paris hinausfahren und haben uns eine lockere Etappe vorgestellt. Ursprünglich war geplant, an diesem Tag noch gut 20 Kilometer weiter bis Banthelu zu fahren, aber vor einigen Tagen hat uns das dort reservierte B+B gebeten, die Nacht zu stornieren, da sie keinen Platz hätten. Bingo! Gerade in dieser Gegend sind bezahlbare Unterkünfte sehr selten. Es gibt wunderschöne Unterkünfte in alten Schlössern, aber da kostet die Nacht gut 350 Franken, was uns verschwitzten Raddlern, die nur eine Dusche und ein bequemes Bett suchen, definitiv zu viel ist.
Also musste ich nach einer bezahlbaren Alternative suchen und bin in Cergy fündig geworden. Da befriedigt man unsere Bedürfnisse für zwei Personen schon für 69 Euro, was für uns genau richtig ist.

Die Hebebrücke haben wir nur Sekunden vorher verlassen, bevor sie sich zu heben begann. Haben wir da vielleicht eine Ampel übersehen?

Ansonsten war es im Zentrum meist ganz entspannt, …

… fast so wie bei dieser Gruppe an der Morgengymnastik.


Das es aus der Stadt heraus dann doch so anstrengend wird, haben wir etwas unterschätzt. Viel „Stop and Go“, anhalten um das Navi genauer zu konsultieren, da wieder einmal ein eher abenteuerliche Routenwahl mit losem Untergrund, einige Steigungen und dazu gut 30 Grad.
Es waren schöne Abschnitte dabei, aber auch solche auf die wir gerne verzichtet hätten und wer schon mal auf Tour war kennt das vielleicht: Genau die Etappen die vermeintlich einfach sind, fühlen sich oft am mühsamsten an.

Da ging es noch ganz zügig vorwärts.

Aber leider wurde der Weg immer mühsamer.

Auch einige Hindernisse wurden eingebaut. Auf dem Foto schlecht zu sehen, aber die Gepäcktaschen passten nicht durch, da nochmals eine Verengung eingebaut war. Wer denkt sich den sowas aus?

Immerhin, wir sind auf dem richtigen Weg.

Ach ja, falls jemand den Konstrukteur dieser Treppe kennt, das nächste mal die Stossrampe bitt dreimal so breit bauen, das würde das hochschieben erleichtern.

Auch ausserhalb von Paris können die Ortschaften mit altem Glanz punkten.

Einige Orte sind so schön herausgeputzt, dass die sicher einen Sponsorenvertrag mit „Kärcher“ haben.

So erging es uns heute auch und wir waren froh, als wir endlich im Motel ankamen.
Dann wollten wir noch schnell in einem Sportgeschäfft für Barbara eine neue Sonnenbrille kaufen, da Ihre in den letzten Tagen zu Bruch ging und natürlich noch etwas Getränke einkaufen.
Morgen ist Sonntag und in der Nähe gibt es einen Lebensmittelgeschäfft, dass auch am Sonntag Vormittag geöffnet ist. So können wir morgen vor der Weiterfahrt noch etwas Proviant einkaufen, denn an einem Sonntag erwarten wir natürlich unterwegs keine offenen Geschäffte.
Und dann hoffen wir, dass es uns etwas „lockerer“ läuft als heute.

Tag 7: 22.08.2019: La Feret sous Jouarre – Paris

Distanz: 74 km, Total 604 km,

Heute stand also unsere Etappe nach Paris auf dem Programm. Wir waren gespannt, wie das sein würde, in diese hektische Milionenstadt mit dem Velo einzufahren.
Der Start um neun Uhr war noch ganz entspannt. Um dem hektischen Verkehr aus der Ausfallstrase im Ort auszuweichen fuhren wir dem Kanal der Marne entlang, der uns sehr viel ruhiger vorkam. Nach einigen hundert Metern merkten wir aber, warum uns das Navi hier nicht durchlotsen wollte, denn aus dem anfänglich guten Weg wurde ein schmaler Trampelpfad und zum Schluss war es nur noch eine vom Morgentau feuchte Wiese, auf der es mit den Liegern fast unmöglich war zu fahren.
Der Untergrund war holprig und das nasse Grass machte das Forwärtskommen noch etwas anspruchsvoller und so dass wir ein Stück sogar „schieben“ mussten.

Da war es mit vollbepackten Rädern einfach zu rutschig.

Dann ging es wieder auf Nebenstrassen, die heute aber wirklich nur sehr wenig befahren wurden, so dass auch dort das Fahren ganz entspannt war. Immer mal wieder krochen wir zum Teil recht steile Hügel hoch und rollten anschliessend gleich wieder runter. Auch so kann man Höhenmeter machen.

Wiedereinmal fragten wir uns heute, wie wir solch verkehrsarme Nebenstrassen und Wege wohl ohne Navi gefunden hätten?

Nur die wenigen alten Strassenschilder hätten uns wahrscheinlich als Wegweiser nicht gereicht.

Die Dörfer durch die wir heute radelten waren zunehmend besser herausgeputzt. Zwar gab es auch hier kaum offene Geschäffte aber überall sahen wir Baustellen, wo neue Apartmenthäuser gebaut wurden. Wir waren nun definitiv in „Pendlerdistanz“ zu Paris angekommen, wo sich die gestressten Grosstädter wohl den Traum vom Wohneigentum auf dem Land erfüllen konnten.

 

Letzte grössere Stadt vor Paris; Meaux

Die alten Bauerndörfer werden in den kommenden Jahren ihren Charakter ziemlich verändern und zu „Schlaffdörfern“ mutieren.
Etwa 30 Kilometer vor Paris trafen wir wieder auf einen Kanal, der uns bis ins Zentrum der Milionenstadt begleiten sollte.

Am Anfang ging es noch durch Wälder oder auch mal einen alten Park. Je näher wir dem Zentrum kamen, desto mehr ragten moderne Apartmenthäuser links und rechts des Kanal’s in den Himmel. Es scheint eine bevorzugte Wohnlage hier zu sein und wir können das verstehen.

Die nächsten Bilder zeigen wie man sich dem Zentrum von Paris mit dem Rad annähert. Einfach perfekt!!!


Auch die Pariser genossen den warmen Sommertag. Übrigens hatten wir bis jetzt auf der ganzen Tour perfektes Radlerwetter. Ganze 20 Minuten Regen.

Immer mehr Radfahrer, Fussgänger aber leider auch diese unsäglichen Elektroroller bevölkerten den Weg, so dass wir nun auch auf dem Radweg sehr aufmerksam fahren mussten. Die letzten gut 1500 Meter durch den Stadtverkehr zum Hotel forderten nochmals unsere volle Aufmerksamkeit und wir waren einmal mehr froh, mit dem Navi einen guten Helfer an Bord zu haben.
Im Hotel angekommen war der Herr an der Reception sehr hilfsbereit einen Platz für unsere Räder zu finden. Er zeigte uns in seinem kleinen Büro einen Platz, wo wir die Räder bis zur Abreise abstellen konnten.
Wer die kleinen Pariser Hotels kennt, weiss dass das keine Selbstverstädnlichkeit ist.
Vielen Dank dafür und die Wäsche flattert auch auf unserem Balkon und geniesst die Aussicht.

Bei dem Wetter wird die Wäsche wohl bald trocken sein.

Wir sind bereit für Teil zwei der Reise. Morgen ist aber Ruhetag in Paris und somit auch kein Blog.

Tag 6: 21.08.2019: Dizy – La Feret sous Jouarre

Distanz: 82 km, Total 530 km,

Heute ging es also den ganzen Tag durch das Tal der „Marne“ entlang der Rebhängen der Champagne Region. Landschaftlich zwar sehr schön, aber eben auch nicht sehr abwechslungsreich.
Gleich nach dem Start am Morgen genossen wir zuerst noch einmal gut 25 Kilometer besten Flussradweg. Immer auf dem Dam, feiner Teerbelag und ausser ein paar Fischern und ab und zu einigen Velofahrern waren wir ungestört unterwegs.

 

Hier haben sie auch noch ein spezielles Fitnessprogramm eingebaut.

Bald könnten wir nur noch von solchen verkehrsfreien Wegen träumen.

Bis heute sind uns auf der ganze Tour vielleicht 4 mal ander Tourenradler begegnet, meist sind es Velofahrer, die in der Gegend wohnen oder Ferien machen und einige Kilometer dem Fluss entlang radeln.
Leider wurde aus dem tollen Belag bald ein verwachsener Trampelpfad, so dass wir gezwungen waren, den Rest der Etappe auf Nebenstrassen zu fahren.

Bevor wir den Kanal verlassen mussten noch einmal ein tolles Schiff in der Schleuse.

Dieser Kapitän ermöglicht seinen Gästen eine exklusive Kreuzfahrt.

Zwar hatte es nicht allzu viel Verkehr, da aber die Strasse zu eng war um bei Gegenverkehr zu überholen, waren wir doch immer recht aufmerksam, ob sich auch alle daran hielten.
Wir können sagen, die Allermeisten haben ruhig hinter uns gewartet und nicht versucht sich irgendwie ganz knapp vorbei zu quetschen, wie wir das zu Hause auf Überlandstrassen oft erleben.

Die per Gesetz festgelegten 1.5 Meter Abstand wurden fast ausnahmslos eingehalten.

Die Strasse war natürlich um einiges hügeliger als der Flussradweg und so war immer mal wieder ein Anstieg zum nächsten Dorf zu bewältigen, aber nur um die gemachten Höhenmeter gleich wieder zu vernichten.
Die Dörfer glichen sich sehr. Viele mit schön herausgeputzten Häusern denen man ansah, das hier mit dem Champagner offenbar gutes Geld zu verdienen war. Sie unterschieden sich lediglich in den Namen der Weingüter, die hier fast überall zum Verkauf ihrer Erzeugnisse Werbung machten.
Leider scheint Champagner das einzige zu sein, was es in den Dörfern zu kaufen gibt. Nirgens ein Laden mit kühlen Getränken oder einem frischen Sandwich. Wenn wir ganz selten mal einen Laden erblickten, war er sicher geschlossen. Wir fragten uns, wo den die Leute die kein Auto hatten einkaufen gingen?

Die Dörfer zwar schön anzusehen, aber einfach nichts los und austauschbar.

Gab es im Ort einmal ein Geschäft, so war es sicher geschlossen.

Ob Kirche …..

… oder Strassenzüge. Sie glichen sich wie eineiige Zwillinge.

Sowieso ist die Nahrungbeschaffung auf dieser Reise nicht ganz einfach. Auch am Abend müssen wir jeweils froh sein, in der Nähe oder im Hotel ein offenes Restaurant zu finden.
Wir wären nicht erstaunt, wenn die Engländer am Ende der Reise in Sachen Verpflegung die Franzosen schlagen würden. Schade, das Land scheint wirklich einige Probleme zu haben.

Ach ja, der Pannenteufel schlug heute auch noch zu. Auf der Strasse war ein so langer und starker Nagel deponiert, dass dieser sogar meinen guten „Schwalbe Marathon plus“ in die Knie zwang.

Dann müsste ich doch noch mein Hinterrad ausbauen …

… denn er war zuviel auch für einen „Schwalbe Marathon plus“.

Das schwablige Gefühl bemerkte ich zum Glück gleich eingangs eines Dorfes, wo es einen prima schattigen Platz zum Radwechsel gab. Nach gut 15 Minuten waren wir wieder startklar und waren froh, nach einem anstrengenden Tag die Hoteldusche geniessen zu können.

Kurz vor dem Etappenziel führen wir noch in eine neue Region. Paris ist nicht mehr weit.

Morgen also dann in Paris. Wir freuen uns darauf.

Tag 5: 20.08.2019: Vitry le François – Dizy

Distanz: 71 km, Total 448 km,

Für heute war wieder eine etwas moderatere Etappe geplant. Mehr oder weniger dem „Marne-Kanal“ entlang und nur gut 70 Kilometer. So etwas kann einem fast schon etwas übermütig machen. Man startet am Morgen ganz gemächlich, nimmt sich immer genügend Zeit für kleine Stop’s und Fotopausen, tritt nicht ganz so stark in die Pedalen und merkt erst gegen Mittag, dass man nun doch auch etwas auf die noch vor einem liegenden Kilometer schauen sollte.
So ist es auch uns heute ergangen. Die Ausfahrt aus der Stadt im Morgenverkehr um 9 Uhr war noch etwas mühsam. Gute vier Kilometer mussten wir an einer stark befahrenen Hauptstrasse fahren und waren froh, als wir auf die ruhigen Nebenwege abbiegen konnten.

Leider waren die Hügel heute nicht ganz so moderat wie gestern und so mussten wir sogar einmal absteigen und schieben, um die vollbepackten Räder den Berg hoch zu bringen. Dafür waren die Aussichten umso beeindruckender. Felder und Hügel, wohin man schaute und auch heute wieder ein ganz spezielles Licht.

Noch ist es kühl am Morgen, aber Barbara ist bereit für die nächste Etappe.

Beim kräftezehrenden Aufstieg vergisst man manchmal fast die tolle Aussicht.

Als wir am Kanal ankamen genossen wir einfach das ruhige dahinradeln, die Spiegelbilder im Wasser und konnten einem Frachtschiffskapitän zuschauen, wie er sein grosses Schiff, das vielleicht 20 cm schmaler als die Schleuse war, ohne zu touchieren, zwischen die Schleusenmauern manöverierte.

Massarbeit. Irgendwie hat er es ohne touchieren in die Schleuse geschafft. Bravo!

Wir lieben das Kanalradeln, denn wer aufmerksam ist sieht immer etwas Neues.

Auch heute wieder etwas dem Kanal entlang und ab und zu auf den Nebenstrassen, wenn die Wegqualität entlang des Kanals ein zügiges Vorwärtskommen verunmöglichte.

Velobegeisterung in vielen kleinen Dörfern.

„Le Tour“ grüsst an allen Ecken.

 

Wir merkten, dass wir uns langsam einer touristisch etwas besser erschlossenen Region näherten, denn nun gab es immer mehr Radfahrer, die offensichtlich auf einem kurzen Ausflug dem Kanal entlang radelten.

Eine häufige Freizeitbeschäftigung. Ob da etwas anbeisst?

Meditation!

 

Wir sind im Gebiet der Champagne angekommen und der edle Tropfen zieht offensichtlich einige Champagnerliebhaber an, die hier die Rebberge und wohl auch die Kellereien besuchen.

Spiegelbilder in Bar-Le-Duc.

Da wir uns nicht wirklich zu den Kennern des perligen Weins zählen, nehmen wir das ganz entspannt. Aber ein Glas aus der Gegend wird es heute beim Nachtessen sicher geben.

Hier beginnt also die Geschichte der edlen Tropfen.



Angekommen im Mekka der Champagnerfreunde.

Tag 4: 19.08.2019: Pagny sur Meuse – Vitry le Francois

Distanz: 105.5 km, Total 377 km,

Heute hatten wir also unsere längste Etappe auf der diesjährigen Tour auf dem Programm. Knapp über 100 Kilometer sollten es werden. Da wir auf diese Tour körperlich so schlecht wie noch nie vorbereitet waren wussten wir, dass das ein langer Tag werden könnte. Also musste heute der Wecker früh gestellt werden, damit wir rechtzeitig auf der Strasse waren, um doch noch zu einer vernünftigen Zeit anzukommen. Gestern haben wir in der Nähe gelegenen Ortschaft noch die Möglichkeiten ausgekundschaftet, wo wir Getränke und Esswaren besorgen konnten, was hier besonders wichtig ist. Diese Gegend von Frankreich scheint uns in Bezug auf Einkaufsmöglichkeiten fast wie eine Wüste. Viele Dörfer in denen wir schlicht kein offenes Geschäfft finden können, was für Radler welche die Hauptverkehrsrouten meiden, nicht immer ganz einfach ist. Zum Glück gibt es hier eine Autobahnausfahrt und wo die motorisierten Reisenden ihre Fahrzeuge auftanken, gibt es zum Glück auch für Radler die Möglichkeit, in dem angeschlossenen Shop etwas einzukaufen.

So machten wir uns also bereits um 7.30 Uhr gut ausgerüstet auf den Weg. Die Nebelbänke hingen noch zwischen den Hügeln und die Landschaft schien eher wie ein Gemälde eines französischen Malers als die Wirklichkeit.

Startklar!

Das Licht zauberte ein ganz besonderes Bild bei der Abfahrt am Morgen.

Liegeradträume

Bis zum Horizont erstreckten sich sanfte Hügel und so pedalten wir leicht Bergauf, um die gewonnenen Höhenmeter gleich wieder in einer Abfahrt zu „verschenken“. Also wieder bergaufkurbeln und runter sausen. So ging das gut 20 Kilometer, bis wir einen ersten Frühstückshalt einlegten.

Danach nochmals fast 30 Kilometer oft parallel zur Autobahn, aber zum Glück immer auf einer fast verkehrsfreien Nebenstrasse.

 

Entlang der Autobahn. Wenn auch nicht immer die beste Teerstrasse, so doch wenigstens sicher.

Es fühlte sich fast etwas wie in den USA an. Kilometerlang entlang der Autobahn.

In Bar-le-Duc kamen wir wieder an den Kanals der „Marne“, dem wir nun folgten. Die Qualität des Radwegs war unterschiedlich und ab und zu wichen wir auch auf die Paralellstrassen aus, wenn auf dem Kanalweg kaum mehr als 10 km/h gefahren werden konnte.

Beeindruckendes Haus in Bar-le-Duc.

… und dann wieder entlang des Kanals.

Genau solche Ausblicke machen eine Reise aus.

Dieses deutsche Paar befährt mit einem selbstgebauten Flosboot den Kanal.

Es geht auch etwas luxuriöser. Ob das besser ist?

Diese Herde zeigte uns voller Stolz ihr jüngstes Mitglied. Das Fohlen war wohl erst ein paar Stunden alt.

Traumhafte Hochebene.

Gut 15 Kilometer vor dem Ziel hat uns dann noch eine Baustelle zu einem Umweg gezwungen, so dass nochmals Schotterstrasse angesagt war, um nicht die ganz grosse Umleitung fahren zu müssen, die für Autos vorgesehen war.

Einfahrt am Ziel auf einem tollen Radweg in der Stadt.

Einfach ein toller Ort um den Tag ausklingen zu lassen.

Kurz vor 16.00 Uhr war die Etappe geschafft und wir standen vor dem gebuchten Gasthaus, das in einer alten Villa untergebracht war. Da kein Internet vorhanden war, konnte ich das Blogschreiben auch gleich sein lassen und mich dafür im Pool entspannen. Nach einem wolkenreichen Tag kam am Abend die Sonne heraus und wir konnten den anstrengenden Tag gemütlich und mit einem feinen Teller Pasta ausklingen lassen.

Tag 3: 18.08.2019: Vinceny – Pagny sur Meuse

Distanz: 76 km, Total 271.5 km,

Heute Morgen habe ich einmal eine „Aufwachübung“ der besonderen Arth hingelegt. Beim Versuch Einstellungen an meinem Navi Gerät anzupassen habe ich einmal zu viel auf „ok“ gedrückt mit dem Resultat, dass all meine gespeicherten Tagesetappen und Routenpläne für den Weg nach London gelöscht waren. Als mir das bewusst wurde war ich mit einem Schlag hellwach. Zwar habe ich alle Etappen im Internet gespeichert, aber diese müssen mit einer USB Verbindung auf das Gerät kopiert werden. Zum Glück waren die Hotelbesitzer sehr nett und haben mir sofort erlaubt, mein Navi mit ihrem PC zu verbinden und die Dateien wieder auf das Gerät zu kopieren. Nach einigen Versuchen habe ich das sogar mit der französischen PC Einstellung geschafft und mir viel ein Stein vom Herzen als ich feststellen konnte, dass alle Tagesetappen nun wieder im Gerät gespeichert waren.
Nach einem guten Frühstück radelten wir kurz vor 9 Uhr los.
Zuerst wieder auf einem prima geteerten Radweg einem Kanal entlang und wir genossen es mit gut 25 km/h leicht Bergab dahinzuradeln.

Tolle Morgenstimmung am Kanal

Auch mit Boot oder Wohnmobil lässt es sich hier gut entspannen.

Auch heute gab es leider keine „Schleusenaktion“.

Leider endete der gute Weg schon bald und machte einem idyllischen, aber dafür umso langsameren Feldweg platz. Also war es Zeit die Routenoptionen anzuschauen und wir fanden parallel zum Kanal eine Hauptstrasse, welche an einem Sonntagmorgen nur schwach befahren war. Genau was wir suchten.

Idyllisch aber mit beladenen Liegern nich gut fahrbar. Vor allem wenn’s pressiert.

Am Sonntagmorgen war es auch in den kleinen Ortschaften noch sehr ruhig.

 

Der Wetterbericht sagte auf 14 Uhr ein heftiges Gewitter voraus und wir wollten bis dahin so weit wie möglich kommen. Als beschlossen wir die ersten 50 km ohne grosse Pause durch zu fahren. Was für ein Motivator doch so eine schlechte Wetterprognose sein kann. Leider führte die Hauptstrasse nicht immer dem Kanal entlang und so kamen wir doch noch zu einigen ungeplanten Höhenmeter, die mit voller Tourenpackung sich einfach immer doppelt so anstrengend sind.

Und wenn es auf der Strasse etwas rasanter zu und her ging, klappte Barbara selbstbewusst ihren neuen „Abstandswimpel“ herunter und beim Überholen liessen die Autos sofort mehr Platz.

Kurz vor Toul sahen wir die dunklen Wolken am Horizont vorbei ziehen. Wir hatten Glück und wurden heute vom Regen verschont.

In der Ferne noch die letzten Gewitterwolken über Toul.

Das nenn ich mal effiziente Pause. Stechen und Verpflegung in einem, sitzen können wir ja dann wieder beim radeln 😉

Ein letzter Blick auf die Mosel, die sich hier in Toul Richtung Norden wendet. Du bist ganz schön gewachsen seid wir dich vorgestern an der Quelle zum ersten Mal sahen.

Nur der teilweise heftige Gegenwind machte uns am Nachmittag zu schaffen und so waren wir doch froh, als wir am Motel eintrafen.

 

Der Wind nahm am Mittag kräftig zu und sorgte wieder dafür, dass wir nicht zu früh Feierabend machen konnten.

In solchen Orten scheint die Langeweile zu wohnen. Niemand zu sehen, nichts zu hören. Keine Ahnung was die Leute hier machen.

Dort die nächste Überraschung: Die Rezeption war geschlossen, die Bar machte Betriebsferien und der Check-In Automat kannte unsere Buchung nicht. Auf dem Handy hatte ich einen Anruf aus Frankreich und gerade als ich die Nummer zurück rufen wollte tauchte der „Hauswart“ des Hotels auf. „Ja ich habe versucht euch anzurufen“ sagte er. „Der Schlüssel liegt im Zimmer Nr. 2 für euch bereit.“ Aktuell sei wegen Ferien der Betrieb etwas reduziert, aber wenn wir etwas brauchten sollten wir ihn einfach anrufen. Er gab uns noch einen Extraschlüssel für eine kleine Scheune, wo wir die Räder unterstellen konnten und gab uns den Tip, das es in ca. 600 Meter Entfernung eine Tankstelle mit kleinem Bistro und Laden gibt, wo wir etwas zu Essen und Trinken besorgen könnten. Sonst sei hier halt nicht viel los.

Auch am Motel blies der Wind kräftig. Zum Glück schaute der Hausmeister vorbei, sonst wären wir in dieser Gegend ganz schön aufgeschmissen gewesen.

Das habe ich ja schon bei der Routenplanung festgestellt und nun scheint sich das auch zu bestätigen, hier ist wirklich „tote Hose“.

Tag 2: 17.08.2019: Ramonchamp – Vinceny

Distanz: 78 km, Total 195.5 km,

Heute starteten wir den Tag ganz entspann bei einem gemütlichen Frühstück in unserer Pension. Der Himmel war bewölkt aber die Temperartur schon sehr angenehm. Unsere Gastgeberin Nancy machte uns beim Abschied aber darauf aufmerksam, das es im Verlauf des Tages noch regnen werde.

Die Gastgeberin verabschiedete uns und wünschte eine gute Reise.

So machten wir uns auf den Weg und wollten die Gunst der Stunde nutzen. Kaum Wind und immer leicht bergab, dazu wieder auf dem tollen Radweg, was kann man sich mehr wünschen.

Wenn drei Radwege aufeinandertreffen wir sogar ein Kreisel gebaut.

„Tour de France“ Fan direkt am Radweg.

Auch sie genossen den warmen und trockenen Morgen.

 

Das beste was mit einem verlassenen Eisenbahntrasse gemacht werden kann, ein Radweg! Die stabilen Brücken sind Zeugen der früheren Nutzung

Wir staunen immer wieder wie gut hier die Radinfrastruktur ausgebaut ist. Es ist für die Region zu hoffen, dass diese Investition sich auch für die lokale Bevölkerung auszahlt und die Touristen den einen oder andern Arbeitsplatz sichern, denn hier scheint es sonst nicht wirklich viel Job’s zu geben. An vielen Häusern stehen Schilder „zu verkaufen“ und für den Quadratmeter Bauland zahlt man hier gemäss einem Schild gerade mal 32 Euro. Es scheint also wirklich keinen grossen Käufermarkt zu geben.
Als der Radweg nach ca. 20 Kilometer zu Ende war, ging es auf Nebenstrassen weiter nach Epinal.

 

Auf Feldwegen …

oder auf Nebenstrassen wo der Bauer grüsst ging es Epilan entgegen.

Hier machten wir auf einer Brücke an einer überdachten Bank einen Mittagsrast. Direkt über der Mosel, die sich nun schon zu einem stattlichen Flüsschen entwickelt hat.

Perfekter Platz für eine Mittagsrast bei Regen.

 

Der angekündigte Regen setzte ein, lies wieder nach aber nur um kurz darauf wieder anzufangen. So ging es die letzten gut 25 Kilometer bis zu unserem Tagesziel weiter. Ab Epinal wieder auf einem schönen Radweg immer einem kleinen Kanal entlang, wo alle paar Kilometer eine Schläuse auftauchte, welche es den Lastschiffen ermöglichten, die nötige Höhe zu überwinden. Leider sahen wir heute keine fahrenden Schiffe und Schläusen in Betrieb. Offensichtlich machen auch die Kapttäne der hier liegenden Steinfrachter am Wochenende eine Pause.

 

Leider hatten auch die Schleusen „Wochenende“.

 

Ein „Wasserkanal“ über die Mosel und der Radweg gleich nebenan.

Idylle pur

10 Kilometer vor dem Ziel entdeckten wir einen grossen Einkaufsmarkt, der geöffnet war. Die ideale Gelegenheit etwas Proviant für Morgen einzukaufen, da am Sonntag sicher alles geschlossen ist und wir sowieso unterwegs kaum eine Möglichkeit sahen, wo man Lebensmittel einkaufen kann.

Nach dem Einkaufsstop hatte sich der Regen nun wirklich eingelassen und Barbara schlüpfte in die Regenklamotten. Ich begnügte mich mit einer leichten Regenjacke und drückte dafür etwas auf’s Tempo, so das wir heute kurz vor vier Uhr am Ziel waren.

Sogar eine verlassene Fabrik macht sich hier am Kanal ganz gut und in der Regenpause gibt es sogar einrollen Spiegelbild.

Hier gibt es ebenfalls kaum etwas zu sehen. Das Hotel verfügt aber zum Glück über ein Restaurant, so dass wir heute auf eine abendliche Autofahrt verzichten können.

Tag 1: 16. Aug. 2019: Mulhouse – Ramonchamp

Distanz: 68,5 km, Total 117.5 km,

Heute haben wir unser 2019 Sommertour definitiv gestartet. Nachdem gestern im Büro noch alles „ferienklar“ gemacht werden musste und am Nachmittag / Abend noch ein Teamanlass stattfand war ich froh, dass wir am Morgen erst um 08.30 Uhr am Bahnhof sein mussten. Wie üblich bei der Einfahrt des Zuges ein kurzer Sprint zur richtigen Einstiegstür. Glück gehabt, es hängen noch keine Velos an den Hacken, so dass unsere Lieger prima Platz finden.

Zum Glück waren noch zwei Fahrradhaken frei.                                                                              Ohne umsteigen geht es so entspannt nach Basel. Eigentlich wollten wir die spätere Verbindung nach Mulhouse nehmen, aber in Basel angekommen packte mich doch der sportliche Ehrgeiz und ich motivierte Barbara, es mit einem Zwischensprint zu versuchen. Auch hier hat es knapp gereicht und wir erwischten den schnelleren Zug nach Mulhouse und konnten so schon einmal 30 wertvolle Minuten früher starten als geplant.

Auch im TER prima Platz für unsere Räder

Jetzt noch genügend gute Sonnencreme und es kann losgehen.

Ausfahrt aus Mulhouse

Dank Navi fanden wir einen guten Weg entweder auf ruhigen Nebenstrassen oder in den Orten etwas ausserhalb von Mulhouse waren wenigstens Radwege vorhanden, so dass wir uns trotz einigem Verkehr sicher fühlten.

Hier konnte sich der neue, breitere Vorderreifen an Barbara’s Lieger schon mal bewähren.

Dann mussten wir ein kurzes Stück einen etwas holprigen Feldweg nehmen. Ohne Tourenpackung sind die ja gar nicht schlimm, aber voll bepackt ist das dann doch etwas anders. Bald trafen wir auf den Fluss „La Thur“ an dem ein schöner Radweg entlang führte. Diesem folgten wir und kamen so durch verschiedene kleiner Ortschaften und immer weiter in die Hügel der Vogesen hinein.

Erst gut 8 Kilometer vor der Passhöhe mussten wir mangels Alternative auf die Hauptstrasse wechseln, welche uns mit moderater Steigung auf den geografischen „Höhepunkt“ der Tour, den Col de Bussang führte.

Blick zurück in’s Tal der Thur.                                                                                                 Spätestens im Aufstieg mit Gepäck wurde uns aber klar, so untrainiert sind wir wohl noch nie auf eine Tour gestartet. Was solls, einfach die Trittfrequenz anpassen und geduldig hochradeln. Zum Glück war der Verkehr moderat, wenn auch einige grosse Lastwagen und ein ganzer Zirkus mit langsamen, stinkenden Zugfahrzeugen und bis zu drei Anhängern an uns vorbei krochen. 

Jede Radumdrehung bringt dich näher zum Ziel.

Kurz nach der „Passhöhe“ bogen wir rechts ab und machten an der Quellfassung der Mosel einen kurzen Fotostop. Schliesslich begleitet uns der Fluss die nächsten Tage und wir werden sehen, was sich aus diesem kleinen Rinsal entwickelt.

So sieht also der „Geburtsort“ der Mosel aus.

Bald begann auch hier wieder ein fantastisch ausgebauter Radweg. Dazu immer leicht bergab, so dass die müden Beine sich etwas erholen konnten.

Sogar die Sicherheitsbarrieren vor einer Strassenquerung sind so montiert, dass man mit reduziertem Tempo auch ohne Absteigen mit beladenem Fahrrad durchfahren kann. DANKE!

Am Ziel leuchtet die Dorfkirche im schönsten Abendlicht.

Später als geplant trafen wir in unserer Herberge ein, wo uns die freundliche Gastgeberin Nancy schon erwartet. Sie hat zusammen das kleine alte Hotel toll renoviert und bietet nun etwa 8 Gästezimmer an. Die Bar im gleichen Haus ist leider mangels Gäste geschlossen worden.
Auch die Frage, ob es hier ein Restaurant gäbe verneinte sie. „Das nächste ist gut 2,5 Kilometer entfernt. Hier ist mein Autoschlüssel. Ihr könnt gerne mein Auto benützen und wenn ihr wollt, reserviere ich für euch.“ Wau, was für ein Service. Wir überlegten nur kurz, ob wir nicht mit dem Rad zum Essen fahren wollten, entschieden uns dann aber doch für das Auto und waren auf dem Heimweg froh die müden Knochen nicht mehr in der Dunkelheit und aufziehenden Kälte strapazieren zu müssen.

Prolog 04.08.2019: Basel – Mulhouse

Distanz: 49 km / Total 49 km / Fahrzeit 3 Std 46 Min. / Durchschnitt 16.7 km/h / Wetter: sonnig 28 Grad

Optimale Route (ohne Umwege und Besichtigung in Mulhouse)

Wer uns kennt weiss ja, dass wir es auf unseren Radreisen gerne etwas gemütlich angehen. Es müssen nicht immer über 100 km am Tag sein und ab und zu ein Ruhetag um etwas anzuschauen sollte auch drin liegen.
Ich habe jedoch beim Planen der Tour rasch festgestellt, dass wir mit den zwei Wochen die uns für die geplante Tour von Winterthur via Paris nach London zu Verfügung stehen, etwas zu lange Tagesetappen fahren müssten. Den Ruhetag in Paris und etwas Zeit um uns London anzuschauen sollte ja auch noch möglich sein.

Die Lösung fand ich in der Etappierung der Anreise. Die Fahrt von Winterthur nach Basel habe ich letztes Jahr einmal bei einem Besuch von Julia und ihrer Familie absolviert. Der Abschnitt kann also abgehakt werden. Eine erste „Halbetappe“ von Basel nach Mulhouse fuhren wir also sozusagen als „Aufwärmrunde“ gute zwei Wochen vor dem eigentlichen Tourstart. Wir planten wieder einmal ein Besuch in Basel und konnten dort auch gleich übernachten. Ideale Voraussetzungen also um uns auf die Tour einzustimmen. Zudem konnten wir so in Basel auch gleich noch die nötigen Fahrkarten für den Abschnitt Basel Mulhouse lösen, so dass wir uns am Anreisetag mit kurzen Umsteigezeiten nicht auch noch darum kümmern müssen. Leider können ja in Frankreich nur noch in den TER Zügen die Fahrräder ohne „Verpackung“ mitgenommen werden und die Fahrscheine für diese Züge lassen sich nur noch an den Grenzbahnhöfen kaufen.
So diente dieser „Prolog“ also nicht nur einem letzten Fahrradtest, sondern auch der logistischen Vorbereitung.
Wie zu erwarten war, dauerte das gemeinsame Frühstück mit der ganzen Familie doch etwas länger und genossen es einfach dass wir endlich wieder einmal die Gelegenheit hatten mit allen zusammen zu sein und auch unseren jüngsten Enkel zu „knuddeln“. So war die Abfahrt etwas später als geplant, aber da wir nicht allzu viel vorhatten passte das schon.

Dieses Jahr starten wir vor Julia’s Wohnung.

Wir hätten einfach auf dieser Promenade bleiben sollen.

Eigentlich war die Route ja ganz einfach. Einfach von Julia’s Wohnung 200 Meter an’s Rheinufer und diesem bis „Weil am Rhein“ folgen. Dort den Rhein überqueren und die Wegweiser „Eurovelo 6“ beachten. Fertig!
Jedoch wurde mir mein Pflichtbewusstsein wieder einmal zum Verhängnis, denn ich befolgte eine Verbotstafel und habe mich in der Folge prompt verfahren. Ich wollte meinem inneren Kompass folgen, der mich sonst meist zielsicher führt, aber das musste ich dann nach gut 4 Kilometer aufgegeben, als wir in einer nicht sehr attraktiven Gegend entlang einer Schnellstrasse radelten.
Also alles nochmal zurück und auf der rechten Rheinseite bleiben. Dadurch fuhren wir so etwa 8 zusätzliche Trainingskilometer, die können wir sicher brauchen. Es hat dan mit der Route doch noch geklappt und wir haben den Rhein beim „Dreiländereck“ überquert.

Hier treffen die Schweiz, Deutschland und Frankreich zusammen.

Ab da folgte wir den idyllischen Kanälen auf meist guten, asphaltierten oder festgefahrenen Kieswegen.
Wir waren nicht alleine unterwegs. Viele „Sonntagsfahrer“, aber immer auch wieder mit Gepäck beladene Tourenradler kreuzten unseren Weg. Bei einer solchen Begegnung wurde es einmal etwas eng, so dass wir auf die Seite ausweichen mussten.

Einiger Sonntagsverkehr auf dem Radweg.

Nur das Sandoz Hochhaus im Dunst lässt die Grosstadt noch erahnen.

Schöne und gut besuchte Rastplätze entlang des Radwegs.

Leider war dort der Weg vom letzten Regen noch etwas aufgeweicht und die weiche Stelle überraschte Barbara so, dass sie einen Sturz nicht mehr vermeiden konnte. Zum Glück ist dieser ausser einem grossen blauen Fleck glimpflich abgelaufen. Mir wurde jedoch klar, dass der schmale Vorderreifen der seit der Dänemarkreise an Barbaras Rad montiert ist, auf solchen Wegen einfach zu wenig Halt bietet und dieser vor der Abreise noch ausgewechselt werden muss.

Schon kurz vor 15 Uhr kamen wir in Mulhouse an und waren froh, auf der Rückreise in den Zügen unsere Fahrräder noch verstauen zu können, denn es waren noch einige andere auf die Idee gekommen, ihre Radtour mit einem Zugtransfer beenden zu können.

Ob das kleine Haus noch grösser wird.

Unser Ziel haben wir aber erreicht und freuen uns nun am 16.08.2019 in Mulhouse unsere diesjährige Radtour wirklich starten zu können.