Tag 13: 28.08.2019: Brighton – Dorking

Distanz 60 km, Total 918km,

Heute morgen wollten uns die Engländer beweisen, dass die Geschichte mit dem dauernden Regen nicht erfunden ist. Also beschlossen wir dem Wetterbericht zu glauben, dass es um etwa halb zehn Uhr aufhören würde und genossen erst einmal das Frühstück.
Die Regenklamotten machten wir aber bereit, nicht dass wir diese bei Bedarf unterwegs lange suchen mussten.
Als wir losfuhren tauchte die Sonne auf und alles sah schon viel freundlicher aus. Vor allem auf nassem Kopfsteinpflaster, dass hier in der Stadt noch häufig vorkommt, sind wir bei Regen gar nicht gerne unterwegs, da dies einfach zu rutschig wird.
Wir wollten gerade losfahren, als uns ein Herr mit einem Fahrrad T-Shirt ansprach. Wie es uns so gefalle in England mit dem Rad, wollte er wissen. Ich war ehrlich und sagte, das der erste Eindruck noch nicht überzeugend war. Zu viele Löcher im Strassenbelag, drängelnde Autofahrer und kaum gute Radstreiffen. „Ja ich weiss“, sagte er, „ich arbeite schon einige Jahre in der Region für eine bessere Veloinfrastruktur, aber es ist leider schwierig hier.“
Wir plauderten noch eine Weile über Fahrradtouren und er bestätigte uns, das unsere Routenwahl nicht direkt, sondern via Dorking und Richmond nach London zu fahren, eine gute Wahl sei.

Strassenszene in Brighton heue Morgen.

Wir machten uns auf den Weg und die Route aus der Stadt forderte schon unsere volle Aufmerksamkeit. Da und dort waren wegen Baustellen die wenigen Radwege noch gesperrt, was es nicht einfacher machte. Eine junge Tourenfahrerin stand an einer Kreuzung und suchte ebenfalls nach dem besten Weg nach London. Dank dem Navi konnten wir ihr einen Tip geben, schliesslich waren wir auf den ersten 30 Kilometer auf der gleichen Strecke unterwegs.

Nebenstrassen heute morgen. Sieht ja noch ganz farbenfroh aus.

Der Weg raus aus der Stadt war unangenehm, denn es war viel Verkehr und für Radfahrer oft nur am Rand ein schmaler Streiffen Platz. Ausserhalb der Ortschaft ging es dann parallel zur Schnellstrasse. Zwar war der Weg sicher, aber nicht wirklich attraktiv. Der Radweg war oft sehr zugewachsen, manchmal mit Brenesseln oder Brombeeren, so dass wir uns sehr „schmal“ machen mussten, um ohne Blesuren davon zu kommen.

Schön ist anders, aber wenigstes sicher.

In Crawley verliessen wir die laute Hauptstrasse und fuhren auf kleineren Landstrassen über weitere Hügel Richtung Dorking. Erstaunlicherweise waren die Autofahrer auf den Landstrassen viel geduldiger als in den Städten. Zum Glück, denn es war oft sehr eng und an ein Kreuzen von zwei Autos plus Platz für Velos war nicht zu denken.

Oft wird der Enge Strassenraum noch zusätzlich durch parkierte Autos verengt.

Die Strassenbreite wurde wahrscheinlich mit der Verbreitung des Autos vor gut 100 Jahren festgelegt, und niemand hat bedacht, das die Autos heute einiges mehr an Platz beanspruchen, von Lastwagen ganz zu schweigen. Hügel gab es auch genug und so war die Strecke heute zwar nicht so lang, aber trotzdem anspruchsvoll.

Manche Hügel waren wieder ziemlich steil.

Nein, das ist kein Radweg, sondern eine „normale kleine Landstrasse“.

Erkennt ihr die Geschwindigkeitstafel „40“ ?

 

Kurz vor dem Ziel liessen die Wolken doch noch einige Tropfen fallen, so dass wir die Regenjacken überstreiften. Blöd nur, dass uns noch ein letzter, steiler Hügel vom Ziel trennte. So waren wir wohl in der Jacke feuchter als ohne.
Nun ja, es war nicht mehr weit zu unserer Unterkunft, wo auch im über 700 jährigen Gebäude die Dusche vorzüglich funktionierte. Heute sind wir im „White Horse Pub and Hotel“ untergebracht, dass seine Tore schon vor dem Rütlischwur als Rastplatz und Unterkunft für Reiter mit Pferden öffnete und auch für unsere Pferdchen heute einen besonders geschichtsträchtigen Platz bereit hatte.

Morgen nun noch die letzte Etappe. Wir freuen uns auf London.

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