Distanz: 74 km, Total 604 km,
Heute stand also unsere Etappe nach Paris auf dem Programm. Wir waren gespannt, wie das sein würde, in diese hektische Milionenstadt mit dem Velo einzufahren.
Der Start um neun Uhr war noch ganz entspannt. Um dem hektischen Verkehr aus der Ausfallstrase im Ort auszuweichen fuhren wir dem Kanal der Marne entlang, der uns sehr viel ruhiger vorkam. Nach einigen hundert Metern merkten wir aber, warum uns das Navi hier nicht durchlotsen wollte, denn aus dem anfänglich guten Weg wurde ein schmaler Trampelpfad und zum Schluss war es nur noch eine vom Morgentau feuchte Wiese, auf der es mit den Liegern fast unmöglich war zu fahren.
Der Untergrund war holprig und das nasse Grass machte das Forwärtskommen noch etwas anspruchsvoller und so dass wir ein Stück sogar „schieben“ mussten.
Dann ging es wieder auf Nebenstrassen, die heute aber wirklich nur sehr wenig befahren wurden, so dass auch dort das Fahren ganz entspannt war. Immer mal wieder krochen wir zum Teil recht steile Hügel hoch und rollten anschliessend gleich wieder runter. Auch so kann man Höhenmeter machen.
Wiedereinmal fragten wir uns heute, wie wir solch verkehrsarme Nebenstrassen und Wege wohl ohne Navi gefunden hätten?
Die Dörfer durch die wir heute radelten waren zunehmend besser herausgeputzt. Zwar gab es auch hier kaum offene Geschäffte aber überall sahen wir Baustellen, wo neue Apartmenthäuser gebaut wurden. Wir waren nun definitiv in „Pendlerdistanz“ zu Paris angekommen, wo sich die gestressten Grosstädter wohl den Traum vom Wohneigentum auf dem Land erfüllen konnten.
Die alten Bauerndörfer werden in den kommenden Jahren ihren Charakter ziemlich verändern und zu „Schlaffdörfern“ mutieren.
Etwa 30 Kilometer vor Paris trafen wir wieder auf einen Kanal, der uns bis ins Zentrum der Milionenstadt begleiten sollte.
Am Anfang ging es noch durch Wälder oder auch mal einen alten Park. Je näher wir dem Zentrum kamen, desto mehr ragten moderne Apartmenthäuser links und rechts des Kanal’s in den Himmel. Es scheint eine bevorzugte Wohnlage hier zu sein und wir können das verstehen.
Die nächsten Bilder zeigen wie man sich dem Zentrum von Paris mit dem Rad annähert. Einfach perfekt!!!

Auch die Pariser genossen den warmen Sommertag. Übrigens hatten wir bis jetzt auf der ganzen Tour perfektes Radlerwetter. Ganze 20 Minuten Regen.
Immer mehr Radfahrer, Fussgänger aber leider auch diese unsäglichen Elektroroller bevölkerten den Weg, so dass wir nun auch auf dem Radweg sehr aufmerksam fahren mussten. Die letzten gut 1500 Meter durch den Stadtverkehr zum Hotel forderten nochmals unsere volle Aufmerksamkeit und wir waren einmal mehr froh, mit dem Navi einen guten Helfer an Bord zu haben.
Im Hotel angekommen war der Herr an der Reception sehr hilfsbereit einen Platz für unsere Räder zu finden. Er zeigte uns in seinem kleinen Büro einen Platz, wo wir die Räder bis zur Abreise abstellen konnten.
Wer die kleinen Pariser Hotels kennt, weiss dass das keine Selbstverstädnlichkeit ist.
Vielen Dank dafür und die Wäsche flattert auch auf unserem Balkon und geniesst die Aussicht.
Wir sind bereit für Teil zwei der Reise. Morgen ist aber Ruhetag in Paris und somit auch kein Blog.
Excellent!
PS: Steve says this is the same way we cycled in to Paris several years ago (2014).