Tag 43: (25.11.14) Brackettville – Del Rio

Distanz: 53.5 km / Gesamt: 3352.2 km / Fahrzeit: 3 Std. 13 Min. / Durchschnitt 16.3 km/h 😦

Morgens 7, Mittags 12 Grad, aufkommender Wind, gegen Mittag starker Gegenwind, sonnig,

Vorbereitung

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Vorbereitung für die kommende Woche. Die nächsten knapp 500 Kilometer auf der Strasse „90“ von Del Rio bis Van Horn sind nur schwach besiedelt und nicht überall wo ein paar Häuser und vielleicht ein kleiner „Foodstore“ steht, hat es auch Übernachtungsmöglichkeiten. Zudem ist am Donnerstag wohl der höchste Feiertag in den USA: „Thanksgiving“. Ein Fest an dem man sich traditionell mit seiner Familie trifft und gemeinsam einen, möglichst grossen, Truthahn verspeist. Da nun aber viele Familien oft über das ganze Land verstreut leben, ist es auch die Woche mit dem grössten Reiseverkehr. Ob mit dem Flugzeug oder dem Auto, halb USA ist unterwegs. Die Nachrichten sprechen von 5 Milionen mit dem Flugzeug und 51 Milionen mit dem Auto. Dazu ist an der Ostküste nach wie vor ein Wintersturm aktiv, was wohl viele Reisepläne durcheinander bringt und ein entsprechend grosses Thema in den Newssendungen ist. Viele nehmen sich den Freitag zusätzlich frei und kommen so zu einem verlängerten Wochenende. Da ein Angestellter hier in der Regel nur einige Tag bezahlter Urlaub im Jahr hat, ist das für viele wie Ferien. Also sind auch die Unterkünfte gut gebucht.
Ich habe also heute die nächsten paar Tage so gut es ging fix geplant.

Das Wetter sollte stabil bleiben und ich hoffe die Etappen wie vorgesehen fahren zu können. Morgen werde ich in Langtry übernachten. Dort habe ich über die „Warmshowers“ Website einen Gastgeber gefunden, der seinen Trailer für Radfahrer zum Übernachten zur Verfügung stellt. Ich habe ihn heute angerufen und er sagte: „Ich bin nicht da, aber der Trailer ist offen, du kannst ruhig dort schlaffen. Du kannst mir eine Spende dort lassen, soviel wie dir richtig erscheint.“ Tönt ziemlich unkompliziert, ich bin gespannt. Für Donnerstagabend konnte ich in Sanderson ein Motel reservieren und für Freitag waren die Unterkünfte in Marathon alle ausgebucht. Aber zum Glück gibt es auch dort eine Alternative. Ich werde euch berichten wie es war.

Apropos berichten: Die Blogs werden in den nächsten Tagen wohl eher mal ausfallen bzw. erst mit ein zwei Tagen Verzögerung publiziert werden, da ich wohl nur sehr eingeschränkt Zugang zu WLAN haben werde.

Hier habe ich heute übernachtet. Ehemalige Soldatenunterkunft in "Fort Clark Springs". Schöne sielvolle Zimmer.

Hier habe ich heute übernachtet. Ehemalige Soldatenunterkunft in „Fort Clark Springs“. Schöne stilvolle Zimmer.

Das Areal wird gut gepflegt.

Das Areal aus den 1840er Jahren wird gut gepflegt. 

In den ehemaligen Offiziershäusern wohnen nun Privatpersonen. Viele Gebäude auf dem Areal sind in Privathäuser und Wohnungen umgewandelt.

In den ehemaligen Offiziershäusern wohnen nun Privatpersonen. Viele Gebäude auf dem Areal sind in Privathäuser und Wohnungen umgewandelt. 

Die heutige Fahrt war bis auf eine nette Begegnung am Strassenrand ähnlich wie gestern.

Die beiden Radler aus Austin (TX)

Die beiden Radler aus Austin (TX)

Das radfahrende Paar war unterwegs von El Paso nach Austin Texas. „Nur eine kurze Tour“ sagten sie. Immerhin gut 1200 Kilometer! Das ist doch schon ein ganzes Stück. Und die beiden waren auf ungefederten Rädern unterwegs! 😦 Ja es sei manchmal ziemlich schlimm gewesen, berichteten sie. Da kann ich mich ja noch auf etwas gefasst machen. Sie haben übrigens in Langtry auch im Trailer übernachtet und es hat ihnen gefallen.
Nach einem kurzen „Schwatz“ am Strassenrand ging es weiter, Rüttelpiste, stetig bergauf und gegen Mittag immer stärkerer Gegenwind. Da ich nicht viele Kilometer vor mir hatte, nahm ich es gelassen, was die Geschwindigkeit fallen lies.

Verlassene Tankstelle am Strassenrand. Ob er durch die günstigen Benzinpreise ruiniert wurde?

Verlassene Tankstelle am Strassenrand. Ob er durch die günstigen Benzinpreise ruiniert wurde?

Ich fahre also auf einer historischen Strasse, wie diese Tafel erzählt.

Ich fahre also auf einer historischen Strasse, wie diese Tafel erzählt. Bis die Eisenbahn 1877  gebaut wurde, waren die Güter und Menschen hier mit verschiedenen Arten von Planwagen und Kutschen unterwegs. Ich bin immer wieder fasziniert wenn ich diese Landschaften sehe und mir vorstelle, wie das Reisen hier noch vor 150 Jahren gewesen sein muss.(Das ist nur 3 x mein meine Lebenszeit, verrückt!)

Kurz vor Del Rio fuhr ich an der „Laughlin Air Force Base“ vorbei. Dort drehten etwa acht Propellermaschinen ununterbrochen ihre Kreise: Landeanflug – Pisteberühren – Durchstarten – Kurve fliegen – Landeanflug usw. Die Piloten übten offensichtlich das punktgenaue Landen mit ihren Maschinen. So hatte ich etwas zu sehen während ich mich gegen den Wind stemmte und bald das Ortschild von Del Rio passierte.

Sie kreisten lange über mir.

Sie kreisten lange über mir.

Bald am Ziel :-)  ... und es ist erst Mittag.

Bald am Ziel 🙂
… und es ist erst Mittag.

Kurz vor ein Uhr war ich im Motel und konnte meine Vorbereitungen starten. Wäsche waschen, Etappenplanung, Verpflegung für die nächsten zwei Tage einkaufen etc.
Da mein Motel ganz in der Nähe eines grossen Einkaufskomplexes steht, konnte ich das gut zu Fuss erledigen und mich zwischen all den „Thanksgivingshopers“ durchschleichen und das Geschäft möglichst rasch wieder verlassen. Fast ein bischen so wie bei uns kurz vor Weihnachten im Migros- oder Coopzenter. Nicht wirklich das was ich suche.

2 Kommentare

  1. Immer noch verfolgen wir gerne deine täglichen Bloggs. Wir wünschen Dir weiterhin viel Energie, gute „Waden“ und einigermassen angenehmes Wetter. Deine Nachbarn Beat und Monika

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