Distanz 59 km, Gesamt 121 km
Die heutige Etappe hatte zwei unterschiedlich Gesichter. Einerseits eine nicht enden wollende Ansammlung mehr oder weniger in die Jahre gekommener Hotels auf der rechten und alle 100 Meter ein anderes “Bagnio” mit ähnlichen Holzhäuschen als Umkleidekabinen und riesigen Plastikrutschbahnen und Kinderkletterschlösser auf der linken Seite. Dazwischen meist ein gut bis sehr gut unterhaltener Radweg, auf dem wir Richtung Süden strampelten.

Überall wurde fleissig geputzt uns in Stand gestellt, damit für die kommende Saison dann auch alles bereit ist.



Wieder war der Himmel den ganzen Tag bedeckt und die Sonne versuchte erfolglos ihre Wärme durch den Dunst des Saharastaubs zu uns zu schicken. Dazu ein kühler Wind aus dem Süden, also Gegenwind.
Immerhin kamen wir so nicht ins Schwitzen. Nach Cattolica entschieden wir uns, nicht der stark befahrenen Hauptstraße zu folgen, sondern wählten die gebirgige Panoramastrasse “San Bartolo”. Der Einstieg war heftig. Noch in Cattolica mussten die Räder zuerst einmal eine sehr steile Strasse hochgeschoben werden. An Fahren war gar nicht zu denken und ich zweifelte schon, ob wir das überhaupt mit Schieben schaffen würden. “Gemeinsam sind wir stark!” war das Motto der Stunde und nach einem Kraftakt hatten wir die erste Herausforderung gemeistert.


Von da an ging es zum Glück mit moderaten Steigungen weiter, aber es war ein ständiges auf und ab. Die Strasse war zum Glück nur wenig befahren und so gab es genug ruhige Momente, in denen wir dem fröhlichen Vogelgezwitscher lauschen konnten, während wir uns Meter um Meter nach oben kämpften. Mit dem Lieger und Gepäck sind Steigungen einfach nicht so unser bevorzugtes Terrain. Immerhin wussten wir nun, wozu wir gestern die Kallorien bunkerten.
Vermutlich ist die Aussicht auf das Meer an klaren Tagen ganz schön beeindruckend, heute war davon auf Grund des hohen Sandanteils in der Atmosphäre nichts zu sehen. Der Übergang Meer/Himmel war schlicht nicht auszumachen.



Nichts desto trotz genossen wir die Fahrt auf der Strassen, waren ehrlich gesagt aber auch froh, als wir nach einer rasanten Abfahrt in Pesaro wieder Meeresniveau erreichten und die letzten gut 12 Kilometer noch einmal mit Strandradeln hinter uns bringen konnten.


In Fano genossen wir nach der Ankunft endlich unser erstes italienisches Eis auf dieser Reise
Bei der Suche nach unseren B&B haben wir dann noch etwas verfahren, was nach einem doch recht anstrengenden Tag nicht das ist, was man sich wünscht.

Kurz vor dem Ziel, als ich mein Handy konsultierte fuhr unser Vermieter Marco auf dem Fahrrad vorbei und begrüßte uns herzlich. Mit ihm als Guide waren die letzten Meter schnell gemacht und wir fühlten uns in seinem kleinen Apartment auf Anhieb wohl.
Dann die übliche Abendroutine: Geräte aufladen, Duschen, Blogschreiben, Fotos auswählen, Essen gehen. Blog hochladen, Schlaffen.
Life can be simple!