Distanz 62.km
Heute ging es also richtig los. Wir bewegten unsere Lieger zum ersten mal dieses Jahr. Zu Hause war es einfach zu kalt dafür und auch hier haben wir uns am Morgen noch mehrere Schichten angezogen, denn es war noch recht frisch, obwohl wir erst nach 10 Uhr losradelten. Einmal mehr hat es sich bewährt, zu Hause die Tour am PC mit der App Komoot zu planen und auf mein Navi zu übertragen. So fanden wir entspannt den Weg aus Ravenna. Meist hatte es einen separaten Fahrradstreifen und wenn nicht war es auch nicht so schlimm, denn am Sonntag herrscht auch hier nicht viel Verkehr. Es waren zeitweise fast mehr Radfahrer als Autos unterwegs.

Kurz nach Ravenna führte uns der Weg durch das Naturschutzgebiet “Pineta di Clase”. Zwar gab es hier keine befestigten Strassen mehr, aber da es schon länger nicht mehr geregnet hat, waren die Naturwege gut zu befahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit rasselte zwar in den Keller, dafür war die Aussicht aus unserer Liegeposition umso schöner. Immer wieder begegneten wir kleinen Gruppen mehr oder weniger ambitionierter Fahrradfahrer, wobei freundlich gegrüßt wurde.




Leider versteckte sich die Sonne meist hinter einem Dunstschleier, so dass wir froh waren, genügend warme Kleider angezogen zu haben.

In Cervia waren viele Einheimische unterwegs und flanierten dem Strand und den Kanälen entlang. Da es bereits um halb zwei Uhr war, meldete sich der Hunger. Wir machten es wie die Einheimischen. Kauften uns feine Pasta “to go” und genossen das Essen auf der Mole am Kanal, wobei wir das bunte Treiben beobachten konnten.

Nach dem Essen wurde uns aber klar, dass wir nun einen Gang hochschalten mussten, wenn wir Rimini noch vor 5 Uhr erreichen wollten.
Eigentlich ist es ja ganz einfach der Adria entlang Richtung Süden zu radeln. Solange das Meer links von dir ist, bist du auf dem richtigen Weg! Trotzdem passiert es schnell, dass man einen Abzweiger verpasst. So gab es auch heute den einen oder anderen kleinen Umweg. Ihr merkt schon, ich halte mich nicht immer an die vorher geplante Route, weil ich vor Ort hie und da davon abweiche in der Hoffnung, noch einen besseren Weg zu finden.


In Cesenatico war gemäss “Komoot” eine Fähre, welche uns über den Kanal bringen sollte. Leider stellten wir fest, dass diese in der aktuellen Jahreszeit nicht fährt. Also wieder zurück und dem Kanal entlang zur nächsten Brücke. Auf diesem Weg sahen wir per Zufall eine kleine Fähre, mit welcher wir dann doch noch übersetzen konnten.

Hier waren die Leute besonders interessiert an unseren Rädern und der Reise. Es scheint das die Einheimischen die Abwechslung genießen und sich über den speziellen Anblick unserer Räder freuten. So viel Aufmerksamkeit wie Heute, haben die Lieger schon länger nicht mehr hervorgerufen.

Der letzte Teil der Fahrt verlief meist auf einem guten Radweg, den wir jetzt nur mit einigen vereinzelten Velofahrern und Sonntagsspaziergängern teilen mussten. In der Hochsaison ist dieser Abschnitt aber wohl kaum befahrbar.
So kamen wir entspannt in Rimini an.
Unser Zimmer heute war sehr großzügig und hatte noch einen kleinen Wohnzimmerbereich. Da wir im Parterre wohnten fragte ich, ob wir die Räder mit ins Zimmer nehmen dürfen. “Kein Problem” war die Antwort. Wir und auch unsere Pferdchen fühlten sich fast so wie auf unserer Reise durch die USA. Die Räder an einem sicheren Ort zu wissen ist einfach ein gutes Gefühl.

Übrigens gibt es so eine Unterkunft aktuell für gerade ma 75 Euro für zwei Personen, inklusive Frühstück.
Wer mehr verlangt ist unverschämt.