(Die Aufzeichnung endet in Plomin statt Zagorje)
Heute ging es also weiter quer durch Istrien. Nach wie vor geniessen wir hier tolles Hochsommerwetter, so dass sich frühes Losfahren auszahlt. Wir waren um 8 Uhr, ja für Ferien ist das früh, wieder auf dem Rad.
Unser Gastgeber schaute interessiert zu, als wir die Räder bepackten, erkundigte sich nach unserer Route, verabschiedete uns herzlich und wünschte gute Weiterreise.
Es war herrlich so früh unterwegs zu sein. In den Waldpassagen wurde es manchmal fast ein bisschen kühl.
Das Licht der noch tief stehenden Sonne verzauberte die Landschaft teilweise in ein Gemälde. Nur das brummen der vorbeifahrenden Autos machte uns klar, dass wir trotz der schönen Landschaft konzentriert bleiben müssen.
Noch hielt sich das Verkehrsaufkommen in Grenzen. Vielleicht ein Auto pro Minute fuhr vorbei und dies obwohl wir auf einer Hauptstrasse, aber zum Glück nicht auf einer Transitroute, unterwegs waren.
Die Höhenmeter die wir Gestern mühsam erklommen haben, durften wir dafür heute wieder hinuntersausen.
Die Strecke bescherte uns neben einigen Gegensteigungen vor allem lange Abfahrten. Radfahrer, was willst du mehr.
Wir kamen gut voran. Ab und zu im Schatten eine kurze Trinkpause und weiter gings. Wieder durch einige kleine Ortschaften, wobei wir feststellten, dass es hier in Kroatien in fast allen kleinen Orten eine Bäckerei und / oder ein Lebensmittelgeschäft gibt. Da sind wir uns von Frankreich ganz anderes gewöhnt. Dort fanden wir auf unserer Reise nach London oft den ganzen Tag keine Geschäft um unsere Vorräte aufzustocken. Das ist hier zum Glück meist kein Problem.
Mit Ausnahme von vielleicht 4 Kilometeren gab es heute leider keine asphaltierten Alternativen zu den Hauptstrassen und ihr wisst ja, vermeidet Schotterwege in Istrien, wenn ihr nicht mit einem unbepackten Mountainbike unterwegs seid.
Auf dem letzten Drittel der Strecke nahm dann auch der Verkehr immer mehr zu. Manchmal gab es neben der Strasse einen Gehweg, den wir bei Bedarf in einen Radweg umfunktionierten, denn zu Fuss war sowieso niemand unterwegs. Dann war uns auch der Verkehr egal.
Kurz vor unserem Tagesziel machten wir in Plomin eine richtige Pause. Dort wollten wir auch noch etwas zu Essen und Getränke kaufen, denn an unserem Zielort hatte es sicher kein Geschäft.
Plomin bestätigte aber mit der Ausnahme die Regel, dass es in jedem kleinen Ort ein Lebensmittelgeschäft gibt. Genau hier ist das nicht der Fall. Und zurück in den nächsten Ort wollten wir auch nicht, denn wir hatten gerade eine längere Steigung hinter uns.
Zumindest ein Restaurant hatte es dort und so konnten wir noch kühle Getränke einkaufen.
Am Zielort durften wir schon um 12 Uhr Mittags das Zimmer beziehen. Ein Mann in unserem alter, der in Kroatien geboren wurde aber in Deutschland aufwuchs und somit perfekt deusch spricht vermietet hier in einem grossen Haus mit einem schönen Garten einige Gästezimmer. Für uns der ideale Startort für die letzte Etappe von Morgen.
Von hier aus sind es nur etwa 40 Minuten bis zur Fähranlegestelle in Brestova und wir wollen die 8.15 Uhr Fähre erwischen. In Cress erwartet uns dann noch ein letzter, ziemlich kräftezehrender Aufstieg, bevor es in einer langen Abfahrt zu unserem Ziel in Cres geht.
Den „freien Nachmittag“ nutzen wir für einen Spaziergang mit anschliessendem Schwimmen in einer nahegelegenen Bucht, die nur zu Fuss oder per Boot erreicht werden kann. Entsprechend waren nur eine handvoll Leute dort und wir genossen ein erfrischendes Bad.
Für das Abendessen fuhr uns der Gastgeber zum nächsten Restaurant nach Plomin und ersparte uns so noch eine abendliche Fahrradrunde. Dieses Angebot nahmen wir dankend an.
Fazit: Eine kurze, sehr schöne Etappe mit einem tollen Abschluss.
Wir kommen langsam in den „Badeferienmodus“.