Distanz: 75 km, Total 558 km, Durchschnitt 18.9 km/h, Fahrzeit 3 Std. 57. Min.
Heute machte ich mich auf den Weg zurück an die Küste. Nach einer erholsamen Nacht bei meinen wunderbaren Warmshowergastgebern gab mir Evelyn am Morgen noch eine gute Routenempfehlung, wie ich am besten über die Hügel fahren sollte. Sie hat mir eine etwas nördlichere Route vorgeschlagen, da dort weniger Verkehr sei. Den Rat befolgte ich gerne und fuhr bei wenig Verkehr los Richtung Westen.

So schön kann man bei Warmshower Gastgebern schlafen. Leider habe ich vergessen von Evelyn ein Foto zu machen 😦
Der Weg führte vorbei an den fein herausgeputzten Häsusern der Menschen, die in der Regel zwei Stunden Autofahrt nach Los Angeles zur Arbeit in Kauf nehmen, um hier in diesen Siedlungen ihr Traum vom Eigenheim leben zu können.

Die Autos der Schüler der Highschool stehen im Schatten unter Dächern mit Solaranlagen. Nicht schlecht.
Dann stieg die Strasse leicht an und links und rechts waren schöne Farmhäuser und viele Perdefarmen zu sehen. Kurz vor dem Gipfel gab es nochmals einen steileren Anstieg zu bewältigen, denn auch heute machte ich gut 700 Höhenmeter. Von da an ging es dann aber durch einen schönen Canyon immer bergab durch den „Los Angeles National Forest“.

In Green Valley legte ich bei einem kleinen Laden eine Pause ein um etwas Kühles zu trinken. Als ich wieder losfahren wollte stellte ich fest, das mein Vorderreifen total platt war und auf den Felgen lief. Seltsam, ich hatte ja auf der Fahrt überhaupt nichts bemerkt. Die Luft musste also während der kurzen Zeit in der ich im Shop war entwichen sein. Ich suchte den Reifen nach einem Nagel oder so etwas ähnlichem ab, konnte aber von Aussen nichts entdecken. Ich nahm den Reifen ab und da sah ich im Schlauch einen ca. 3-4 cm langen Riss. Da half auch kein Flickzeug mehr, der Schlauch landete im Abfall. Ich hatte wohl grosses Glück, dass mir das nicht während der Bergabfahrt bei Tempo 50 km/h passiert ist. Einen besseren Ort für so eine Panne konnte ich gar nicht finden. Im Schatten den Schlauch wechseln, im Laden die Hände waschen und noch ein kühles Getränk kaufen, einfach perfekt.
Danach ging es problemlos weiter nach Santa Clarita. Dort steht der Achterbahnvergnügungspark „Six Flag Magic Mountain“, weshalb die Motelpreise höher sind. Da ich für die nächsten Tage keine Warmshowerplätze mehr gefunden habe, bin ich wieder auf Motel’s angewiesen.
Also fuhr ich ein paar Kilometer Richtung Norden, wo die Preise sich wieder im zweistelligen Bereich bewegen. Bei einer Autobahnausfahrt wurde ich fündig. Das Motel bot alles was Reisende, egal ob sie mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs sind, so brauchen. Günstiges Zimmer, ein kleiner Pool zur Abkühlung, eine Gästewaschmaschine um die Wäsche zu waschen und in der Nachbarschaft Tankstellenshops und Verpflegungsstätten. Ich halte mich bei meinen USA Reisen oft an Autobahnausfahrten, denn dort ist diese Ansammlung meist garantiert.
So verging der Nachmittag mit Wäschewaschen, im Pool abkühlen und etwas ausruhen wie im Fluge. Nun ist es schon dunkel und höchste Zeit noch den Blog fertig zu stellen bevor ich schlafen gehe. Morgen werde ich in Ventura wieder die Küste erreichen um ihr dann in relativ kurzen Etappen bis San Diego folgen. Der Kreis beginnt sich zu schliessen.