Tag 6: Halbtagestour

Mittwoch 21. September 2016

Radstrecke: Padua Fusina = 40 Km, Gesamt: 397 km
Fahrzeit 2 Std. 36 Min., Durchschnitt 15.2
Wetter: bis 14 Uhr Dauerregen, später Aufhellung, 16 – 23 Grad

Auch heute mussten wir keinen Wecker stellen. Die Etappe würde kurz sein und vorher wollten wir uns noch etwas von Padua auf einer Stadrundfahrt mit einem dieser roten Doppeldeckerbusse, die es mittlerweile in vielen grossen Städten gibt, ansehen.
Motte: Halber Tag Touristentour, halber Tag Radfahren.
Also gab’s zuerst ein gemütliches Frühstück, für italienische Verhältnisse wieder sehr reichhaltig. Dann zum Abfahrtsort des Tourbus, nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt. Wir waren etwas zu früh dort und hatten so noch Zeit einen Blick ins Innere der Basilika San Antonio zu werfen. Einfach immer wieder beeindruckend wie solche Bauten vor 6 – 700 Jahren erbaut werden konnten. Wie konnte zum Beispiel die Statik berechnet werden, um diese gewaltigen Bogenbauten zu errichten? Keine Säule ist im inneren der Kirchenschiffs zu sehen, nur gewaltige Kuppeln in grosser Höhe.
Solche Bauten lösen in uns immer wieder zwiespältig Gefühle aus. Einerseits die Bewunderung für die Ingenieure, welche zur damaligen Zeit solche Bauten überhaupt planen konnten, die Künstler welche diese so opulent schmückten und andererseits die wohl unermesslichen Leiden der Arbeiter die unter miserablen Bedingungen solche Bauten erstellen mussten. Bleibt zu hoffen dass sie wenigstens das vom Klerus versprochene Paradies gesehen haben, nachdem sie von einem der wackligen Gerüste gefallen sind oder sich sonst mangels Sicherheitsvorkehrungen schwer verletzt haben.
Im „Hop on – Hop off Bus“ haben wir es im Oberdeck in die erste Reihe geschafft. Kurz nach der Abfahrt setzte der Regen wieder ein. So bekamen wir einen verregneten Blick auf Padua zu sehen. Trotzdem war es spannend auf der Tour.

 

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Verregneter Blick auf Padua’s Strassen

Zumindest so beeindruckend wie die spannenden geschichtlichen Informationen die wir via Kopfhörer mitgeteilt bekamen waren die Fahrkünste des Fahrers, der diesen grossen Bus geschickt durch die sehr engen Gassen manövrierte. Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir wieder am Ausgangspunkt angelangt und hatte gelernt das Freunde der mittelalterlichen Geschichte und Museen in dieser Stadt wohl viel Interesanntes zu entdecken hätten.

Wir schlenderten noch etwas unter den Arkaden umher und hofften, dass der Dauerregen bald aufhören würde. Wir hatten absolut keine Lust bei Regenwetter durch diesen Verkehr aus der Stadt zu fahren. Wir entschieden uns, in der Hoffenung das der Regen aufhören würde, noch etwas zu Mittag zu essen und landeten spontan in einer kleinen Bar / Trattoria. Kurz nach 12 Uhr waren wir die ersten Gäste die sich in einem kleien Hinterzimmer der Bar an einen der gedeckten Tische setzten. Wir hatten aber gesehen das in der Küche die „Mama“ am Werk war, wohl ein gutes Zeichen. Kurz darauf füllte sich das Lokal mit vielen Arbeitern, hier war wohl so etwas wie ihre Kantine. Zum Essen wurde von diesen auch reichlich Wein bestellt, etwas was auf unseren Baustellen von der SUVA wohl definitiv nicht mehr akzeptiert würde.
Wir genossen dieses Atmosphäre und die Gewissheit nicht in einer „Touristenfalle“ gelandet zu sein.

Italienischer Mittagstisch

Italienischer Mittagstisch

Nach dem Essen gings zurück ins Hotel, noch immer im Regen. Spätestens um 14 Uhr wollten wir aber starten, egal ob es noch regnet oder nicht. Langsam lies der Regen nach aber wir zogen doch die Regenklamotten an und fuhren gegen halb drei endlich los.

Ehrenrunde auf dem Prado della Valle

Ehrenrunde auf dem Prado della Valle

Es sind viele schöne Details zu entdecken.

Es sind viele schöne Details zu entdecken.

Rasch hatten wir den Weg aus der Stadt gefunden und fuhren dem Kanal der Brenta entlang, die uns nun auch schon den dritten Tag begleitete. Oft fuhren wir direkt auf dem Dam und genossen den Blick in die Fläche Poebene. Immer wieder tauchten am Kanal alte, mehr oder weniger gut erhaltene venezianische Paläste auf, die von der grossen Vergangenheit der venezianischen Händlern erzählten.

Verschiedene Einrücke und Bilder die wir heute entlang der Brenta auf dem Weg nach Fusina entdeckten.

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Bei meist mässigem Verkehr kamen wir gut voran, gönnten uns den einen oder anderen Fotohalt und trafen kurz vor sechs Uhr am Campingplatz Fusina ein, wo wir für zwei Tage ein Bungalow gemietet haben. So haben wir einen Ruhetag, Zeit Wäsche zu waschen und mal wieder einen Besuch in Venedig machen.
Morgen Ruhetag: beim Velofahren und bloggen.

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