Tag 66: (18.12.14) El Centro – Boulevard

Distanz: 84.7 km / Gesamt: 5229.2 km / Fahrzeit: 5 Std. 50 Min. / Durchschnitt 14.5 km/h

Vormittag 14, Nachmittag 12 Grad, ganzer Tag sonnig, in den Bergen Wolkenfelder,
Wind leicht bis mittel, drehend

Bergauf

Heute war es also soweit. Die letzte grosser Barriere die mich noch vom Pazifik trennt musste in Angriff genommen werden.

Unser Höhenprofil heute auf der Karte von ACA (Adventure Cyclist Assosiation)

Unser Höhenprofil heute auf der Karte von ACA (Adventure Cyclist Assosiation)

Zuerst etwa 45 Kilometer von El Paso auf wiederum lausigen Rumpelstrassen an den Fuss der Bergkette und dann fast 35 Kilometer immer Bergauf. Von minus 12 Meter auf gut 1200 Meter. Mit einem leichten Mountain- oder Rennrad ist das nicht so eine Sache, aber ein voll beladener Lieger braucht viel Druck in den Pedalen, um diese langen Aufstiege zu schaffen. Bevor es bergauf ging, kamen wir noch an einer grossen „Windfarm“ vorbei, welche die kräftigen Winde die hier auftreten in sauberen Strom umwandeln.

Radeln vor Windrädern

Radeln vor Windrädern

Für Eisenbahnfreunde: Wohl ein seltenere Anschrift an diesen Loks.

Für Eisenbahnfreunde: Wohl ein seltenere Anschrift an diesen Loks. „Idaho Northern & Pacific“

Vor deAufstieg noch eine Stärkung.

Vor dem Aufstieg noch eine Stärkung.

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Wer wohl diese Bar in der Einöde besucht?

 

Dann ging es stetig bergauf. Eine scheinbar öde Steinwüste, die nur bei genauerem hinsehen ihre wahre Schönheit offenbarte.

Durch die "Steinwüste", immer bergauf.

Durch die „Steinwüste“, immer bergauf.

Versteckte "Schönheiten"

Versteckte „Schönheiten“

Den Autofahrern wurde mit einem Schild empfohlen, die Klimaanlage auszuschalten, um den Motor beim langen Anstieg nicht zusätzlich zu belasten. Alle paar Kilometer war ein Depot für Kühlerwasser, nur Velofahrer müssen alles selber mitschleppen. Ich ging den Aufstieg vorsichtig an, denn ich wollte vermeiden, meine Knie zu stark zu belasten.

Der längste Anstieg ist geschafft!

Der längste Anstieg ist geschafft! Ich bin es auch 😉

Nach dem ersten Pass auf genau 3000 Fuss (etwa 1000 Meter) mussten wir die Autobahn wieder verlassen und auf der alten Strasse „80“ fahren. Es ging hier immer wieder rauf und runter, durch kleine Ortschaften mit vielen verlassenen Häusern und Geschäften.

Auch hier; die Autobahn hat den Geschäften die Existenz geraubt.

Auch hier; die Autobahn hat den Geschäften die Existenz geraubt.

Anschliessend führte die Strasse sehr nahe der mexikanischen Grenze entlang.
Die ist hier besonders gut bewacht. Die Fahrzeuge der Grenzkontrolle waren allgegenwärtig und ein riesiger Zaun sollt die illegale Einreise zusätzlich erschweren.

Blick über den Grenzzaun nach Mexiko.

Blick über den Grenzzaun nach Mexiko.

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Präsenz markieren: Border Patrol

Wohl ein dauerndes „Katz und Mausspiel“ und die Farmer im Imperial Vally oder bei El Centro hoffen im Geheimen wohl, das es immer wieder ein paar schaffen, die Grenze zu überqueren, schliesslich sind sie der Nachschub an billigen Arbeitskräften. Es wurde kühl in der Höhe und Motels sind hier dünn gesät. So entschieden wir uns, bereits in Boulevard die Etappe zu beenden und morgen die restlichen gut 110 Kilometer in Angriff zu nehmen. Zuerst gut 30 Kilometer mit nochmals drei Anstiegen und dann 80 Kilometer runter ans Meer!
Noch ein Tag auf dieser tollen Reise!

Bald am Ziel!

Bald am Ziel!

Bis jetzt lief alles perfekt nach Plan. Ich hoffe, das Glück bleibt Kyle und mir auch Morgen treu, so dass wir am Nachmittag die erfolgreiche Ankunft am Pazifik feiern können. Noch scheint mir die Vorstellung seltsam, diese lange geplante und im Kopf schon oft „gefahrene“ Reise nun wirklich erfolgreich beenden zu können. Ich freue mich darauf und bin gespannt wie sich das anfühlen wird, das Vorderrad in den Pazifik zu schieben.

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