Heute war noch der vorläufig letzte Abschnitt unserer Reise entlang der Adria zurückzulegen. Anschliessend geht es dann noch mit dem Zug nach Ancona, damit die Heimreise am Montag bis nach Winterthur auch klappt. Der direkte Zug Bologna – Zürich fährt im aktuellen Fahrplan bereits um 13.30h ab, so dass es mit dem Regionalzug ab Pescara knapp wird. Innerhalb von Italien haben sich für uns die Regionalzüge als sehr praktisch erwiesen, weil wir die Räder in der Regel gut unterbringen können.
Unser Zug fuhr um 15.20h ab Pescara, somit genug Zeit die 43 km zurückzulegen. Nochmals ein schöner Frühlingstag am Strand und an diesem Sonntag mit noch mehr Ausflüglern an der Strandpromenade. Also weiterhin mit gedrosseltem Tempo, aber soweit entspannt immer Richtung Süden. Aus den Strandrestaurants duftete es gut nach italienischem Essen. Auch der Radweg hatte nun teilweis 5* Niveau.
Alles neu, alles für Radfahrer. DANKE!Bei dieser Aussicht ist ein kleiner Stop ein Muss. Schnee in den Abruzzen
Einfach schön hier zu radeln, aber Achtung: Macht das nicht in der Hochsaison!!! Ich kann mir nicht vorstellen wie überfüllt diese Gegend dann ist und wer sich alles auf diesen Radwegen tummelt.
BlütenmeerEinfach schönSogar Pinienwälder gehören zur Radroute
Für die Nebensaison ist die Route von Ravenna bis Pescara aber auf jeden Fall eine Empfehlung!
Die Heimreise mit einem Übernachtungsstop in Ancona verlief wieder wie geplant und damit ist dieser Kurztrip abgeschlossen.
Gestern Abend gab es noch ein lecker Pizza und dann einen erholsamen Schlaf. Für unsere Räder buchten wir 9 Euro einen Platz in der abgeschlossenen Garage des Hotels. Sicher ist sicher. Um 10 Uhr starteten wir unseren Strandradeltag.
Für einen Besuch am samstäglichen Markt hatten wir keine Zeit und vor allem kein Platz im Gepäck.Im Verlauf des Tages wurden die Radwege immer belebter.
Keine Hügel, meistens Radwege an der Flaniermeile durch die verschiedenen Ortschaften, welche sich hier wie auf einer Perlenkette aneinander reihen. Oft merkt man gar nicht, dass man in einer neuen Ortschaft angekommen ist. Der sonnige Tag lockte natürlich auch die Einheimischen an den Strand. So hatten wir immer mal wieder das Tempo zu drosseln um nicht mit den anderen Nutzern des Radwegs in Konflikt zu geraten.
Aber wir hatten ja den ganzen Tag Zeit und genossen die gemütliche Fahrt. Ab und zu mussten wir den Strand verlassen und da und dort mal für einen kurzen Abschnitt auf die Hauptstrasse wechseln, weil der Radweg noch nicht überall lückenlos dem Strand entlang führt.
Viele Abschnitte sind neu erstellt und haben einen tollen Belag.Der Wechsel zwischen Strand und Hauptstrasse führt meist durch Eisenbahnunterführungen. Ohne „Navi“ sind solche „Schlupflöcher“ kaum zu finden.Manchmal fehlen wie hier nur 100m vom Radweg, weshalb es immer mal wieder kurze Schiebepassagen dem Strand entlang gibt.Auch Feldwege gehören zur „Cicovia Adriatica“Ankunft in der Provinz „Abruzzen“Unter Palmen Radeln
Viel gibt es zu diesem Tag gar nicht zu beichten, ausser das wir diese Frühlingsfahrt bei 23-25 Grad so richtig genossen haben. Ach ja, am Abend hatten wir wirklich Mühe ein Restaurant zu finden, denn vieles war noch geschlossen oder dann so gut besetzt, dass es ohne Reservation keinen Platz gab. Zuerst wollten wir „fast food“ vermeiden, haben dann aber um 21 Uhr aufgegeben und uns in einem „London Pub“ ernährt.
Prolog: Endlich wieder mit den Rädern unterwegs! Nachdem wir im März 23 die Fahrt Richtung Pescara abgebrochen haben sind viele andere Ferienpläne dazwischen gekommen und nun haben wir endlich wieder mal ein paar Tage Zeit um die verpassten Etappen nachzuholen. Ein erster Versuch Anfang März 23 haben wir wegen kalten Regenwetter erst gar nicht gestartet und nun stehen die Zeichen nicht schlecht, dass wir drei sonnige und trockene Radeltage vor uns haben, um Pescara doch noch zu erreichen. Nach einem unfreundlichen und oft nassen Frühling sind dies nun die ersten Kilometer die wir mit den Liegern dieses Jahr zurücklegen. Bis anhin hat draussen radeln einfach nicht so richtig Spass gemacht oder die wenigen schönen Tage waren bereits anderweitig verplant. Obwohl die An- und Rückreise mit der Bahn von Zürich an die Adria eigentlich ganz gut funktioniert, braucht es doch etwas Zeit und wir nehmen es in der Zwischenzeit auch gerne etwas gemütlicher.
Da wir letztes Jahr in Rimini ein Hotel mit unschlagbarem Preis- Leistungeverhältniss und einem noch besseren Frühstücksbuffet gefunden haben beschlossen wir, diesen Übernachtungsort nocheinmal anzufahren.
Ein Frühstücksbuffet ..… das keine Wünsche offen lässt.Zum Glück steigen wir heute noch aufs Rad, um ein paar Kalorien wieder abzustrampeln.
Am nächsten Tag dann weiter mit dem Zug bis Ancona und ab da mit dem Rad in drei Etappen bis Pescara. Die Hinreise verlief trotz verspäteter Abfahrt in Zürich wegen einer Fahrzeugstörung ganz entspannt. Uns war egal wann der Zug in Bologna ankommen würde, solange es noch einen Anschluss nach Rimini gab. Nur ein Ausfall der Verbindung hätte uns gestresst, denn mit unseren Rädern mehrmals umzusteigen ist einfach zu mühsam.
Wir wären bereit für die Abfahrt.Im Abteil hat es genug Platz um die Räder kurz vor Ankunft „aufzufalten“ und so entspannt umzusteigen.Wenn es Rolltreppen hat, ist auch ein Perronwechsel gut möglich. Warten auf den Regionalzug nach Rimini.
Zum Glück kamen wir dann mit nur 30 Min. Verspätung in Bologna an, erreichten sogar den geplanten Regionalzug nach Rimini und genossen dort den Abend.
Etappe 1_2013: Heute Morgen genossen wir das vielfältige Frühstücksbuffet und reisten ohne Probleme mit dem Zug nach Ancona. Wer die Gegend kennt weiss, in Ancona ist es zielmlich hügelig. Deshalb war auch meine Routenplanung ziemlich aufwändig. Entweder waren die Strassen zu steil oder der Verkehr zu dicht. Beide Faktoren vermiesen einen guten Radeltag. Ich versuchte das Beste daraus zu machen und es ist fast immer gelungen.
Im Regionalzug nach Ancona.Schon in der Stadt geht es steil bergauf.Manchmal ist schieben genauso schnell wie radeln, aber kräftesparender.
Trotzdem, die ersten 20 Kilometer waren kein Vergnügen. Entweder waren die Anstiege so steil, dass uns nur das Schieben übrigblieg oder der Verkehr war so stark, dass es einfach keinen Spass machte zwischen Autos und Leitplanken zu radeln. Und oft war beides kombiniert. Trotz allen gab es von den Hügeln auch immer wieder schöne Ausblicke die uns für die Anstrengung entschädigten.
Toller Ausblick in die Umbegung.Fast etwas „toskanische“ LandschaftAm Horizont das Meer!!!„schöner Wohnen“
Nachdem wir die Hügel hinter uns gelassen hatten führen wir über Feldwege Richtung Meer. Auch wenn es ab und zu etwas „feucht“ war, war es viel besser als auf der stark befahrenen Küstenschnellstrasse SS16, da diese leider oft keinen Seitenstreifen hat.
Leider haben wir beschränkte Gepäckkapazität.Nur nicht in den „Matsch“ fallen.Viel entspannter, wenn auch etwas langsamer als auf der Hauptstrasse
Als wir dann endlich wieder das Meer erreichten wurde es richtig entspannt. Dem Strand entlang radeln und die Sonne geniessen. Genau so haben wir uns das gewünscht. Ein Sandwich am Strand und eine kühle Cola brachte die Energie für die letzten 15 km nach Civitanove Marche zurück, wo wir heute übernachten.
Meer erreicht. Im Hintergrund der Hügel der uns von Ancona trennt und den wir so gut wie möglich umfahren haben.Ankunft auf gutem Radweg in Civitanove Marche.
Wegen der steilen Anstiege und dem Gepäck war es für den ersten Tag ganz schön anstrengend, aber doch ein guter Start in diesen Kurztrip.
Distanz 59 km, Gesamt 180 km / Unterbruch der Reise
Die heutige Etappe hält einiges bereit, was man so auf einer Radtour erleben kann. Die Ausfahrt aus Fano verlief trotz einigem Verkehr problemlos und auch der erste Abschnitt entlang der Hauptstrasse war dank einer separaten Fahrradspur ganz entspannt.
Hier noch ein paar Bilder von Gestern Abend in Fano.Mit soviel Platz lässt es sich auch auf gut befahrenen Strassen sicher radeln.
Von dort ging es dann durch eine Unterführung auf die andere Seite der Bahnlinie. Die Unterführung war mit Sand, der vom nahen Strand hierher geweht wurde, gut gefüllt. Die Treppen waren nicht mehr zu erkennen, denn der Sand war beim Aufgang auf der Strandseite gut 40-50 cm hoch. Also mussten wir die beladenen Räder durch den tiefen Sand tragen. Es sollte nicht das letzte Hindernis auf dieser Etappe sein!
Ziemlich mühsam hier die vollbepackten Räder hochzutragen. Aber es sollte noch schlimmer kommen.
Dann ging es wie gewohnt wieder auf ruhigen Wegen, direkt hinter den vielen Strandhäuschen und noch geschlossenen Restaurants, dem Meer entlang. Es war zwar heute nicht mehr so dunstig wie die letzten Tage, jedoch hatte der kühle Wind aus Süden zugelegt, so dass es sich nicht wärmer anfühlte.
Auf solchen Radwegen geht es gut voran.
In Senigallia machten wir eine erste Pause und holten das Frühstück nach, dass es heute in unserem Bed&Breakfast nicht gab. Es war zwar eine prima Unterkunft mit separatem Eingang und einem sicheren Platz für die Räder, aber den Zusatz “Breakfast” hat der Vermieter ignoriert.
Kleine Orte mit beeindruckenden Gebäuden.
Nach dieser Pause ging es wieder entspannt dem Strand entlang. Ab und zu lockerte sich die Bebauung etwas auf und es gab längere Abschnitte, an denen der Strand nicht mit privat geführten Badeabschnitten belegt war. Nach wie vor wurde aber überall gewerkelt und die Vorbereitungsarbeiten für die kommende Saison liefen auf Hochtouren. Es wurde geputzt und frisch gestrichen, auch wenn beim einen oder anderen Hotel nach +/- 50 Jahren eher eine Totalsanierung angebracht wäre.
Was die Leute alles so am strand „vergessen“. Und vieles scheint den Winter intakt überstanden zu haben.Hier reicht ein neuer Anstrich wohl kaum mehr aus. Ein typischer Vertreter des Baustiels hier in der Gegend. Für Nostalgiker vermutlich ganz spannend.
Nach der Mittagszeit fuhren wir an einem kleinen Lokal vorbei, aus dem es lecker duftete. Es standen auch einige Autos davor und die Tische waren gut belegt. Ein untrügliches Zeichen, in die Bremsen zu steigen und eine Verpflegungspause einzulegen. Wir haben es nicht bereut und das feine Essen und die quirlige Atmosphäre genossen. Auch hier hörten wir, wie schon auf der ganzen Reise, nur italienisch. Die Touristen sind definitiv noch nicht hier. Zu jenem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir um die gebunkerten Kallorien noch froh sein würden.
Cozze in top Qualität.Aber um diese schöne Aussicht geniessen zu können, brauchte es doch noch ein paar Grad mehr Wärme.
Kurz danach verwandelte sich der Strandweg in eine steinige Schotterpiste, welche immer mehr tief mit kleinen Steinen gefüllt war. Links tiefer Sand, rechts die Eisenbahnlinie hinter einem Zaun, so dass es kein Ausweichen gab. Also schoben und zerrten wir die beladenen Räder einige hundert Meter durch die tiefen Schotterabschnitte. Dann hatten wir endlich wieder festen Boden unter den Rädern.
Da war der Untergrund zwar sehr uneben, aber zumindest noch nicht weich. Dann hat sich auch noch das Navi mit einer Störung verabschiedet. Und in dieser Unterführung ging uns fast der Platz aus. Ganz knapp schaften wir es doch noch.
Wir konnten Ancona gut in der Ferne erkennen und wähnten uns schon bald dort, als der Verkehr auf der Hauptstrasse immer mehr zunahm. Als dann auf der zweispurigen Strasse auch noch der letzte kleine Seitenstreifen verschwand, wurde es uns definitiv zu gefährlich. Also suchten wir einen alternativen Weg in die Stadt. Wir wurden fündig, haben uns aber nicht gedacht, dass diese Strasse so steil, eng und ebenfalls stark befahren war. Immerhin hatte es einen schmalen Gehsteig, so dass wir die Räder zumindest sicher den Hügel hochschieben konnten. Noch einmal also eine schweisstreibende Angelegenheit, die uns einiges an Zeit und Kraft kostete. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit war mit all den Schiebepassagen in den Keller gerasselt. Da nützte auch die kurze und steile Abfahrt nach Ancona nichts mehr. Auch dort war es da und dort etwas gar hektisch auf der Strasse, so dass wir manche Kreuzung lieber zu Fuss auf dem Fussgängerstreifen überquerten. Wir waren froh, als wir im Hotel ankamen und uns die Strapazen mit einer warmen Dusche abwaschen konnten. Bei einem tollen Blick auf den geschäftigen Fährhafen genoss ich ein kühles Bier.
Viel hektischer Verkehr zum Abschluss in Ancona.Dann endlich konnten wir entspannt dem Treiben im Hafen zuschauen.
Dann war da noch die Entscheidung zu fällen, wie es weitergehen sollte! Der Wetterbericht sagt für die kommenden Tage immer wieder Regen voraus, dazu bis zu 8 Grad kühl. Also in keiner Weise das Radwetter, wie wir es uns wünschen. Im Weiteren hat mein Stossdämpfer hinten den Geist aufgegeben und lässt sich auch nicht arretieren, wodurch mein Lieger nicht mehr gefedert ist und hinten sehr tief liegt. Jede Bodenwelle, und davon gibt es hier nicht wenige, schlagen direkt durch. Auch das Fahren empfinde ich in dieser Position als sehr unbequem. Nach einigem hin und her beschlossen wir, die Fahrt hier diesmal abzubrechen, zu Hause den Defekt am Dämpfer zu beheben und die Reise der Adria entlang später einmal, bei wärmeren Temperaturen, wieder fortzusetzen. Stattdessen fahren wir am nächsten Tag mit dem Regionalzug nach Bologna und werden dort einmal übernachten um uns die Stadt etwas anzusehen. Am Donnerstagabend nehmen wir dann den Direktzug nach Zürich, mit dem wir auf der Hinfahrt ja gute Erfahrung gemacht hatten.
Wohl die richtige Entscheidung, denn ab Montag müssen wir ja wieder zur Arbeit und die Reise soll ja Erholung sein.
Nachtrag: Am Mittwochmorgen auf der Fahrt zum Bahnhof in Ancona begann es leicht zu Regnen und den ganzen Tag hingen dunkle Regenwolken über Bologna und ein frischer Wind wehte durch die Gassen. Für einen Stadtrundgang unter den Arkaden gerade so ok, aber sicher kein Tag, wo wir gerne geradelt wären.
Die heutige Etappe hatte zwei unterschiedlich Gesichter. Einerseits eine nicht enden wollende Ansammlung mehr oder weniger in die Jahre gekommener Hotels auf der rechten und alle 100 Meter ein anderes “Bagnio” mit ähnlichen Holzhäuschen als Umkleidekabinen und riesigen Plastikrutschbahnen und Kinderkletterschlösser auf der linken Seite. Dazwischen meist ein gut bis sehr gut unterhaltener Radweg, auf dem wir Richtung Süden strampelten.
Offensichtlich lassen sich auch Fahrradfahrer mit dem Handy ablenken.
Überall wurde fleissig geputzt uns in Stand gestellt, damit für die kommende Saison dann auch alles bereit ist.
Ein frischer Anstrich macht sich immer gut.Sogar der Strand wurde mit frischem Sand aufgeschüttet, schliesslich ist in der Saison jeder Quadratmeter mehr Liegefläche Gold wert.Der Strand wird hergerichtet.
Wieder war der Himmel den ganzen Tag bedeckt und die Sonne versuchte erfolglos ihre Wärme durch den Dunst des Saharastaubs zu uns zu schicken. Dazu ein kühler Wind aus dem Süden, also Gegenwind. Immerhin kamen wir so nicht ins Schwitzen. Nach Cattolica entschieden wir uns, nicht der stark befahrenen Hauptstraße zu folgen, sondern wählten die gebirgige Panoramastrasse “San Bartolo”. Der Einstieg war heftig. Noch in Cattolica mussten die Räder zuerst einmal eine sehr steile Strasse hochgeschoben werden. An Fahren war gar nicht zu denken und ich zweifelte schon, ob wir das überhaupt mit Schieben schaffen würden. “Gemeinsam sind wir stark!” war das Motto der Stunde und nach einem Kraftakt hatten wir die erste Herausforderung gemeistert.
Dieser Anstieg war kaum zu schaffenBlick zurück nach Cattolica im Dunst.
Von da an ging es zum Glück mit moderaten Steigungen weiter, aber es war ein ständiges auf und ab. Die Strasse war zum Glück nur wenig befahren und so gab es genug ruhige Momente, in denen wir dem fröhlichen Vogelgezwitscher lauschen konnten, während wir uns Meter um Meter nach oben kämpften. Mit dem Lieger und Gepäck sind Steigungen einfach nicht so unser bevorzugtes Terrain. Immerhin wussten wir nun, wozu wir gestern die Kallorien bunkerten.
Vermutlich ist die Aussicht auf das Meer an klaren Tagen ganz schön beeindruckend, heute war davon auf Grund des hohen Sandanteils in der Atmosphäre nichts zu sehen. Der Übergang Meer/Himmel war schlicht nicht auszumachen.
Immer kräftig in die Pedalen treten.Das war etwas ganz anderes als am Strand entlang zu radeln.
Nichts desto trotz genossen wir die Fahrt auf der Strassen, waren ehrlich gesagt aber auch froh, als wir nach einer rasanten Abfahrt in Pesaro wieder Meeresniveau erreichten und die letzten gut 12 Kilometer noch einmal mit Strandradeln hinter uns bringen konnten.
Näher am Strand geht nicht mehr.
In Fano genossen wir nach der Ankunft endlich unser erstes italienisches Eis auf dieser Reise Bei der Suche nach unseren B&B haben wir dann noch etwas verfahren, was nach einem doch recht anstrengenden Tag nicht das ist, was man sich wünscht.
Altes Stadttor in Fano.
Kurz vor dem Ziel, als ich mein Handy konsultierte fuhr unser Vermieter Marco auf dem Fahrrad vorbei und begrüßte uns herzlich. Mit ihm als Guide waren die letzten Meter schnell gemacht und wir fühlten uns in seinem kleinen Apartment auf Anhieb wohl.
Dann die übliche Abendroutine: Geräte aufladen, Duschen, Blogschreiben, Fotos auswählen, Essen gehen. Blog hochladen, Schlaffen. Life can be simple!
Heute ging es also richtig los. Wir bewegten unsere Lieger zum ersten mal dieses Jahr. Zu Hause war es einfach zu kalt dafür und auch hier haben wir uns am Morgen noch mehrere Schichten angezogen, denn es war noch recht frisch, obwohl wir erst nach 10 Uhr losradelten. Einmal mehr hat es sich bewährt, zu Hause die Tour am PC mit der App Komoot zu planen und auf mein Navi zu übertragen. So fanden wir entspannt den Weg aus Ravenna. Meist hatte es einen separaten Fahrradstreifen und wenn nicht war es auch nicht so schlimm, denn am Sonntag herrscht auch hier nicht viel Verkehr. Es waren zeitweise fast mehr Radfahrer als Autos unterwegs.
Ausfahrt aus Ravenna
Kurz nach Ravenna führte uns der Weg durch das Naturschutzgebiet “Pineta di Clase”. Zwar gab es hier keine befestigten Strassen mehr, aber da es schon länger nicht mehr geregnet hat, waren die Naturwege gut zu befahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit rasselte zwar in den Keller, dafür war die Aussicht aus unserer Liegeposition umso schöner. Immer wieder begegneten wir kleinen Gruppen mehr oder weniger ambitionierter Fahrradfahrer, wobei freundlich gegrüßt wurde.
Überall ein Grund um einen Fotostop einzulegenTrotz bedektem Himmel tolle Motive.
Leider versteckte sich die Sonne meist hinter einem Dunstschleier, so dass wir froh waren, genügend warme Kleider angezogen zu haben.
Das Pferdchen scheint die Fotopausen auch zu geniessen.
In Cervia waren viele Einheimische unterwegs und flanierten dem Strand und den Kanälen entlang. Da es bereits um halb zwei Uhr war, meldete sich der Hunger. Wir machten es wie die Einheimischen. Kauften uns feine Pasta “to go” und genossen das Essen auf der Mole am Kanal, wobei wir das bunte Treiben beobachten konnten.
Schöne Aussicht während der Mittagspause in Cervia.
Nach dem Essen wurde uns aber klar, dass wir nun einen Gang hochschalten mussten, wenn wir Rimini noch vor 5 Uhr erreichen wollten. Eigentlich ist es ja ganz einfach der Adria entlang Richtung Süden zu radeln. Solange das Meer links von dir ist, bist du auf dem richtigen Weg! Trotzdem passiert es schnell, dass man einen Abzweiger verpasst. So gab es auch heute den einen oder anderen kleinen Umweg. Ihr merkt schon, ich halte mich nicht immer an die vorher geplante Route, weil ich vor Ort hie und da davon abweiche in der Hoffnung, noch einen besseren Weg zu finden.
Noch ist die Promenade leergefegt.Und an den Stränden kämpft noch niemand um einen Sonnenschirm.
In Cesenatico war gemäss “Komoot” eine Fähre, welche uns über den Kanal bringen sollte. Leider stellten wir fest, dass diese in der aktuellen Jahreszeit nicht fährt. Also wieder zurück und dem Kanal entlang zur nächsten Brücke. Auf diesem Weg sahen wir per Zufall eine kleine Fähre, mit welcher wir dann doch noch übersetzen konnten.
Hier war Endstation.
Hier waren die Leute besonders interessiert an unseren Rädern und der Reise. Es scheint das die Einheimischen die Abwechslung genießen und sich über den speziellen Anblick unserer Räder freuten. So viel Aufmerksamkeit wie Heute, haben die Lieger schon länger nicht mehr hervorgerufen.
Cesenatico
Der letzte Teil der Fahrt verlief meist auf einem guten Radweg, den wir jetzt nur mit einigen vereinzelten Velofahrern und Sonntagsspaziergängern teilen mussten. In der Hochsaison ist dieser Abschnitt aber wohl kaum befahrbar. So kamen wir entspannt in Rimini an. Unser Zimmer heute war sehr großzügig und hatte noch einen kleinen Wohnzimmerbereich. Da wir im Parterre wohnten fragte ich, ob wir die Räder mit ins Zimmer nehmen dürfen. “Kein Problem” war die Antwort. Wir und auch unsere Pferdchen fühlten sich fast so wie auf unserer Reise durch die USA. Die Räder an einem sicheren Ort zu wissen ist einfach ein gutes Gefühl.
Toller Schlafplatz für die Pferdchen
Übrigens gibt es so eine Unterkunft aktuell für gerade ma 75 Euro für zwei Personen, inklusive Frühstück. Wer mehr verlangt ist unverschämt.
Heute Morgen war es nun endlich mal wieder soweit und wir konnten unseren Rädern die Satteltaschen anhängen und Richtung Bahnhof radeln. Gestern habe ich noch den letzten Check an den Rädern gemacht, damit wir hoffentlich ohne Panne die nächsten Tage unterwegs sein können. Wir starten um 07.24 Uhr in Winterthur und finden problemlos Platz und können die voll bepackten Räder abstellen. In Zürich haben wir 30 Minuten für das Umsteigen eingerechnet, denn für die nächste Etappe nach Bologna müssen wir die Räder zusammenfalten und in den Transbag verstauen.
Alles bereit einzusteigen.
Da wir unser Billet viel günstiger direkt via FS App gekauft haben, konnten wir bei den SBB keine Fahrradreservation machen. Ein für mich eher unverständliches Vorgehen, immerhin haben wir für die gesamte Reise einen gültigen Fahrausweis. Aber zum Glück lassen sich unsere Lieger ja gut einpacken. In unserem Abteil war auch genug Platz vorhanden um das ganze Gepäck bequem abzustellen. Da diese Rollstuhlplätze nicht besetzt waren, hat sich auch niemand daran gestört. Im Notfall hätten wir das alles umgeräumt.
Prima Platz gefunden.
So fuhren wir also ganz entspannt Richtung Süden. Bei der Einreise nach Italien wurde das Einreiseformular sowie das COVID Zertifikat genau geprüft und alles für gut befunden.
Bei schönstem Sonnenschein genossen wir die Fahrt und die morgendliche Kälte wich einem warmen Frühlingstag. Da und dort blühten die ersten Bäume und immer wieder sahen wir Leute die sich sportlich betätigten. Beim Joggen, Wandern und Fahrradfahren genossen die Menschen den warmen Tag.
Unterwegs mal kurz raus um frische Luft zu schnappen.Für ein scharfes Foto rasten wir zu schnell an den blühenden Bäumen vorbei.
In Bologna konnten wir die Räder dann wieder aufklappen, beladen und zum Anschlusszug nach Ravenna schieben. Auch hier hatten wir dank pünktlicher Ankunft 30 Minuten Zeit um umzusteigen.
Die neuen Regionalzüge sind bestens für den Fahrradtransport ausgerüstet.
Kurz nach 16 Uhr sind wir am Ziel in Ravenna angekommen, wo wir ein Hotel gleich beim Bahnhof reserviert hatten. Fahrradunterstand gab es da auch, so dass wir entspannt noch einen Spaziergang in die Altstadt unternehmen konnten.
Hier wird nicht zu viel versprochen.Eine wunderschöne Markthalle.Frische Pasta in allen Formen.Überall Plätze um die Köstlichkeiten vor Ort zu geniessen.Auch die Auslagen der Geschäfte sehr schön hergerichtet. Italienisch wie gewohnt.Wir genossen den schönen Frühlingsabend auf den Gassen …… und in diesem schönen Lokal dan das Abendessen.
Der Start ist also geglückt und wir freuen uns schon morgen unsere erste Etappe zu fahren.
Distanz: 32 km (Lido die Spina – Ravenna Bahnhof) / Total: 493 km Mit nicht aufgezeichneten Fahrten zum Bahnhof Winterthur und Fahrten zum Einkaufen, haben wir wahrscheinlich doch noch 500 km geschafft 😉
Nachdem wir nun zwei Tage das Nichtstun genossen hatten, hiess es heute Morgen wieder einmal packen, denn wir mussten nun die Rückfahrt angetreten.
Der Campingplatz lag gleich bei einem Naturschutzgebiet, wo wir wieder Flamingos und andere Seevögel beobachten konnten. Den Sonnenuntergang haben sie auch ganz schon rot gemacht.
Wir waren uns bewusst, dass das Reisen mit Fahrrädern immer eher eine nervenaufreibende Angelegenheit ist und die europäischen Bahnen haben in der Vergangenheit alles dafür getan, dass die Sache trotz Internet und anderen Hilfsmitteln eher noch mühsamer wird. Es ist z.B. nicht möglich, über eine App einen Platz für ein Fahrrad im grenzüberschreitenden Verkehr zu buchen. In Italien sind praktisch alle Schnellzüge für Fahrräder gesperrt, ausser man klappt sie Zusammen und verstaut sie in einer Tasche. Das können wir zwar im Notfall mit unseren Rädern tun, aber es ist immer ein ziemlicher Stress, die zusammengeklappten Liegeräder und das ganze Gepäck in der kurzen Zeit des Zugaufenthalts zur richtigen Türe zu bringen, da in solchen Zügen ja immer reserviert werden muss. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden mit Regionalzügen von Ravenna nach Mailand zu fahren. Ab dort wollten wir dann versuchen einen Fahrradplatz im EC nach Zürich zu reservieren. Zuerst mussten wir aber nach Ravenna radeln. Kurz nach dem Campingplatz führte uns die Route auf die relativ stark befahren Hauptstrasse Richtung Ravenna. Wir fragten eine Polizistin die gleich dort an der Einmündung stand, ob es einen besseren Weg gebe. Aber sie verneinte. „Es gibt schon einen andern, touristischen Weg, aber der geht durch den Wald und hat keinen guten Belag. Aber die Hauptstrasse ist auch gefährlich. Zum Glück ist heute Sonntag und es fahren fast keine Lastwagen.“ Das reichte uns als Erklärung. Wir wollten spätestens in zwei Stunden in Ravenna sein und hatten noch gut 30 km vor uns. Also auf die Hauptstrasse und eine schnelle Kadenz finden!
Wir hatten Glück. Teilweise fast kein Verkehr und meist einen guten Seitenstreifen.
In Ravenna hatten wir genug Zeit unsere Tickets zu kaufen. So waren wir bis Mailand schon mal bedient. Die Idee in Bologna oder Mailand noch eine Nacht zu verbringen und erst am Montag zu Hause zu sein haben wir verworfen. Wir waren gerade so im Heimreisemodus und wollten das hinter uns bringen. Der Regionalzug von Ravenna nach Bologna beeindruckte uns schon ziemlich. Gute Haken um die Fahrräder aufzuhängen, so dass auch der Schaffner ein zustimmendes „Daumen hoch“ gab als er sah, wie ich die Räder platzierte.
So könnte ein Multifunktionsabteil auch bei uns aussehen. Dazu fuhr der „Regionalzug“ wie der Monitor anzeigte mit beeindruckenden 157 km/h und die Distanz zwischen den Stationen waren erstaunlich lange. Bei uns nennt man so etwas „Interregio“.
Wir genossen die Fahrt und waren schon bald in Bologna. Einen Vorteil hat es ja, wenn die Fahrpläne nicht gut aufeinander abgestimmt sind. So hatten wir in Bologna genug Zeit um uns um die Fahrradreservation von Mailand nach Zürich zu kümmern. Leider hat es nicht gereicht. Mehr als 25 Minuten versuchte das Team hinter dem Schalter mir eine Fahrradreservation auszustellen. Irgend etwas klemmte im System, oder war es das Unvermögen des gesamten Teams? Was solls, wir mussten weiter. Zum Glück fanden wir im „Regionale Veloce“ noch zwei Plätze für unsere Räder. Auf der Fahrt nach Mailand entschlossen wir uns, die Sache mit dem grenzüberschreitenden Zug zu vergessen und statt dessen einen weiteren Regionalzug nach Chiasso zu nehmen. Ab dort dann einen EC der in Chiasso startete nach Zürich.
Also hatten wir in Milan nochmals Zeit etwas Verpflegung einzukaufen und den schönen Bahnhof zu bestaunen, denn wir hatten ja wieder 50 Minuten Umsteigezeit. In Chiasso angekommen ging ich zum Billettschalter, denn für die Velos musste eine Reservation am Schalter gemacht werden. Online nicht möglich! Ihr könnt es euch denken, der Schalter war geschlossen! Also zurück auf das Perron, wo der Zug bereits 10 Minuten vor Abfahrt bereit stand. Eine kurze Diskussion mit dem Zugpersonal endete in der Erkenntnis, dass wir zwar bis Lugano mitkommen könnten, dort müssten wir aber vielleicht in einen anderen Zugteil, der dort angehängt wird, umsteigen. Sie hatten offenbar keinen Überblick, was nun wo reserviert ist. Das war mir nun definitiv zu viel! Seit drei Wochen bemühte ich mich um eine Fahrradreservation, war in Winterthur, Ravenna und Bologna am Schalter und nun sollten wir in Lugano wieder aussteigen. „In diesem Fall klappen wir die Räder zusammen und nehmen sie als Gepäck mit!“ erklärte ich dem verdutzen Zugspersonal und ging mit erhöhter Pulsfrequenz Richtung Wagen, wo wir einsteigen wollten. Wir sattelten ab, verstauten die Packtaschen im Gepäckabteil, montierten die Sitze ab und begannen die Räder zusammenzuklappen. Ein dritter Zugbegleiter kam auf mich zu uns sagte, ich könnte die Räder nun doch ohne zu falten im 3. hintersten Wagen transportieren. Es war zu spät! Ich kochte vor Wut, weil es mittlerweile so umständlich geworden ist, Fahrräder über grössere Distanzen mitzunehmen. Vor allem die neuen Fernverkehrszüge sind eine reine Plage. Alles eng, schmale Gänge, Gepäckplätze irgendwo weit weg von der Eingangstüre. Wer so etwas plant und bestellt reist offenbar höchstens mit einem Aktenkoffer. Wirklich schade.
Damit wir nicht noch in einem weiteren Wagen Barbara’s Rad deponieren mussten erlaubte uns der Zugchef, das Rad zwischen den Sitzen zu deponieren. „Um diese Zeit kommen sowieso nicht mehr viele Leute. Es hat sicher genug Platz.“ Da hatte er natürlich recht. Unterwegs plauderten wir noch etwas mit dem Zugchef und er erzählte uns, dass er auch schon seit Jahren in ganz Europa mit dem Fahrrad unterwegs ist und die Situation auch sehr unbefriedigend finde. Wir fachsimpelten noch über diverse Fahrrad- und Bähnlerthemen und zum Schluss war es doch noch eine gute Reise.
Über den Damm von Melide
Arth im schönsten Abendlicht
Dass dann in Zürich Abend um 22 Uhr unsere Weiterreise mit ausgefallenen S Bahnen, welche sich gut für Fahrradtransport eignen, nochmals neu geplant werden musste, passte ins Bild, dass wir heute auf dem Abschnitt Chiasso Winterthur hatten. Ich muss leider sagen, dass der Schweizer Abschnitt der gesamten Bahnreise der mit Abstand mühsamste war. Immerhin waren wir um 23 Uhr, 14 Stunden nachdem wir vom Campingplatz losgefahren waren, wieder zu Hause.
Unser Fazit:
Es war wieder eine wunderschöne und abwechslungsreiche Reise, die auch untrainiert gut zu bewältigen war. Die relativ kurzen Etappen gaben uns immer genug Zeit, so dass wir stressfrei unterwegs waren. Das Wetter machte einmal mehr mit und wir fuhren gerade mal 10 Minuten in leichtem Nieselregen. Nur an einem Tag trug ich am Morgen einen Windstopper, die restlichen Tage war bereits vom Morgen bis Abend T-Shirt und Shorts die richtige Ausrüstung. Ein überwiegender Teil der Strecke war auf Radwegen oder sehr verkehrsarmen Nebenstrassen. Der Untergrund hat da und dort einige Anforderungen an die Fahrtechnik gestellt. Das Fahren auf weichen Schotter oder Sandabschnitten mit Gepäck ist nicht zu unterschätzen. Auch landschaftlich war es sehr abwechslungsreich und kulinarisch sowieso perfekt. Sowohl die österreichische als auch die italienische Küche versorgt Radler ganz gut. Das ich die Route im Vorfeld mit Hilfe der Website „Komoot“ gut geplant habe und die Etappen auf dem Navi „Sigma ROX 12“ gespeichert hatte, erwies sich gerade bei den Fahrten über Feldwege als sehr hilfreich. Und wenn ein geplanter Weg mal nicht fahrbar war, konnte mit den offline Karten auf dem Navi rasch eine Alternative gefunden werden. Die Gegend ist sicher eine Reise wert. Wir hoffen, es hat euch beim Lesen auch etwas Spass gemacht und wir konnten bei euch die Lust auf eine ähnliche Reise wecken.
Der letzte Blogeintrag wird vorbereitet. Danke für euer Interesse und natürlich die Kommentare über die wir uns immer sehr freuen.