Distanz: 47 km, Total 156 km, Durchschnitt 22, Fahrzeit 2 Std. 13. Min.
Heute war wieder einmal einer jener Radtourentage, die sich so ganz anders präsentieren, als in der Planung vorgestellt. Ich rechnete zu Hause bei der Recherche mit Hitze und allenfalls am Nachmittag mit thermischen Winden. Die lassen sich jedoch mit einem frühen Start meist bewältigen. Heute bekam ich aber das ganze Kontrastprogramm. Da ich einen frühen Start plante war ich schon um halb sieben draussen um die Wetterlage zu beobachten. Schon jetzt blies ein kräftiger, kalter Wind aus Nordwesten. Den kannte ich ja noch von gestern und er hatte all mein Respekt! Eigentlich war es so ein Tag wo man das Rad lieber im Zimmer lassen sollte und höchstens einen Spaziergang plant. Aber da ich mit Susi und Max ja einen „Notfallauto“ an meiner Seite wusste, startete ich trotzdem. Fest entschlossen die geplanten 100 km bis Indio zu radeln war ich kurz nach sieben Uhr auf der Strasse.
Jede kleine Drehung der Strasse war sofort spürbar. Mal wurde ich vom Wind angeschoben, mal abgebremst. Rasch war die kleine Siedlung Borego Springs hinter mir und da wo nicht gerade bewässert wurde, wuchsen nur noch klein Sträucher im Sand. In dieser unwirklichen Umgebung tauchten am Horizont plötzlich seltsame Umrisse auf. Gabe es hier eine Kamelfarm, oder sogar Elefanten? Beim Näherkommen entpuppten sich die Umrisse als lebensgrosse Metallkunstwerke, die hier in dieser Landschaft eine besondere Wirkung hatten.
Nach wie vor blies ein kalter Wind und ich war froh die wärmende Jacke dabei zu haben.
Auf dem Weg Richtung Salton City wurde die Landschaft um mich herum immer trockener und es gab einige kleiner Hügel zu bewältigen. Dank dem starken Rückenwind war das jedoch leicht zu schaffen und ich konnte mich über ein zügiges Vorwärtskommen freuen. Doch gleichzeitig war mir klar, das der Wind mich heute nicht immer unterstützen würde, den ab Salton City führte die Strasse nach Norden. So das der Wind von schräg vorne kommen würde. Trotzdem genoss ich das Erlebnis vom Wind mit bis zu 50 km/h über die nur leicht abfallende Strasse geschoben zu werden, ohne dass ich treten musste.
Die Windböen wurden immer stärker und als ich in Salton City nach links abbog, wurde ich fast von der Strasse geweht. Ich machte einen kurzen „Fahrversuch“ wobei mich die Windböen oft einen Meter und mehr seitlich versetzte. Dazu kam starker Verkehr auf dem Hwy 86 und es schien zu gefährlich um weiter zu fahren. Ich überlegte hin und her, musste aber einsehen, das ich die Tagesetappe hier abbrechen musste.
So setzte ich einen „Notruf“ ab und vereinbarte mit Max, dass er mich auf dem Weg nach Indio hier abholen würde. Zum Glück hatte es eine Tankstelle und einen Fastfood Laden, so dass ich windgeschützt warten konnte.
Rasch war mein Pferdchen auf der grossen Ladefläche fest verstaut und konnte so mal ganz entspannt „Strecke machen“.
Wir machten noch einen kleinen Abstecher an den „Strand“ des Saltonsee, der infolge der gigantischen Wasserentnahme für all die Bewässerungen, immer mehr austrocknet. Das ganze war ein trostloser Anblick.
So fuhren wir rasch weiter und es reichte im Hotel noch für eine Runde schwimmen im Pool. Doch auch hier war der Wind spürbar und so liessen wir das mit dem Sonnenbad sein.
Jetzt hoffe ich das sich der Wind bis Morgen abschwächt und mir nicht den gesamten Reiseplan durcheinander bringt.
Es war ein brillanter Plan, ein Begleitfahrzeug (???) zu haben, Fredy! Wir alle kommen mit einem kleinen Hilfe von unseren Freunden aus!