Tag 63: (15.12.14) Wellton – Yuma

Distanz: 49.6 km / Gesamt: 5043.8 km / Fahrzeit: 2 Std. 41 Min. / Durchschnitt 18.5 km/h

Vormittag 12, Nachmittag 19 Grad, ganzer leicht bedeckt, kein Wind

kurze Trainingsfahrt

Heute konnte ich es langsam angehen, denn es waren nur knapp 50 Kilometer bis Yuma zurückzulegen. Von dort geht es dann Morgen gut 100 Kilometer bis El Centro, bevor das „grosse Finale“ mit zwei Etappen über die letzte Bergkette vor dem Pazifik für Mittwoch und Donnerstag geplant ist. Heute also nochmals eine entspannte Variante, wenn auch auf diesem Abschnitt ein längerer Anstieg zu bewältigen war.

Dort hinten wartet mein heutiger "Trainingspass".

Dort hinten wartet mein heutiger „Trainingspass“.

Zudem bin ich heute den zweiten Streckenteil auf einer etwas abgelegeneren Landstrasse gefahren. Hier hat mich der Strassenzustand teilweise wieder an Louisiana erinnert. Zum Glück hatte ich mehr als genug Zeit und konnte in einer langsamen Fahrt diese Holperstrecke materialschonend zurücklegen.
Nach dem Start zuerst noch etwas Autobahn, geradeaus wie gehabt. Trotzdem gab es den besonderen Moment „des Kilometer 5000“ im Bild festzuhalten.

Kilometer 5'000 ist geschafft und noch 28 Meilen bis zur Grenze von Kalifornien.

Kilometer 5’000 ist geschafft und noch 28 Meilen bis zur Grenze von Kalifornien.

Wenn man Meilen und Kilometer „feiert“, kann man das eben öfter’s machen 🙂
Dann ging’s bergauf und ich suchte die richtige Trittfrequenz. Mit knapp 10 km/h kam es zwar langsam aber kräfteschonend hinauf.

Langsam aber stetig näherte ich mich der "Passhöhe".

Langsam aber stetig näherte ich mich der „Passhöhe“.

Nach der anschliessenden Abfahrt war ich schon bald am östlichen Rand von Yuma angekommen. Als erstes fallen die riesigen „Wohnmobil-Parks“ auf, die um diese Jahreszeit alle gut gefüllt sind. Viele Rentner in den USA verkaufen ihre Häuser und legen sich ein oft möglichst grosses Wohnmobil oder einen riesigen Anhänger zu. Diese Leute reisen dann gegen Ende Oktober in den Süden der USA um dort den Winter zu verbringen. Neben Florida sind auch die Staaten Arizona und Kalifornien beliebte Winterplätze. Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann, wieso man dann ausgerechnet einen Platz an der lärmigen Autobahn als Winterquartier auswählt.

Wenigstens ist immer was los an der Autobahn.

Es gibt sicher idyllischere Plätze.

Als Velofahrer ist es einem nicht immer ganz wohl, wenn sich so ein Riesenfahrzeug von hinten nähert. Die Fahrer_innen sind oft nicht wirklich geschult diese Fahrzeuge zu lenken und viele von ihnen sind auch gesundheitlich nicht mehr ganz fit. Da es in den USA aber jedem selber überlassen ist wann er den Führerschein abgeben will und man ohne diesen, wegen fehlendem öV-Angebot, bekanntlich nicht mehr weit kommt, fahren hier viele die bei uns die „Fahrtüchtigkeitstests“ nicht mehr bestehen würden. Heute waren in Yuma besonders viele Wohnmobile auf der Strasse und ich bin froh, dass mir keiner „zu nahe“ kam.
Meine Route führte mich zuerst einer grossen Sanddüne entlang, die vor allem als Spielplatz für Motocrossfahrer oder Quad’s genutzt wird.

"Sandkasten" für die "Grossen".

„Sandkasten“ für die „Grossen“.

Dann radelte ich entlang der riesigen Gemüseanbauflächen, die hier dank der künstlichen Bewässerung aus dem Coloradoriver entstanden sind. In einem gewaltigen Kanal- und Pipelinesystem wird das Wasser auf die Felder gepumpt und so dem Colorado noch fast der letzte Tropfen Wasser entzogen, bevor er über die Grenze nach Mexiko fliesst. In diesem Sinne gehen die Amis mit ihrem südlichen Nachbarn nicht wirklich freundschaftlich um. Die billigen Arbeitskräfte aus dem Süden, werden aber gerne auf den Feldern beschäftigt.

Die Anbauflächen haben riesige Dimensionen.

Die Anbauflächen haben riesige Dimensionen.

Für die Ernte sind die billigen Helfer aus dem Süden gern gesehen.

Für die Ernte sind die billigen Helfer aus dem Süden gern gesehen.

Wie mit dem Linela gezogen stehen die Pflanzen in Reih und Glied.

Wie mit dem Lineal gezogen stehen die Pflanzen in Reih und Glied.

Nun also Morgen nach El Centro, wo ich wieder mit meinem „Radlerkollegen“ Kyle zusammentreffen werde. Er hat ja nach Las Cruzes eine nördlichere Route genommen und ist offenbar gut vorangekommen. Dank meinem zusätzlichen Ruhetag am Samstag treffen sich unsere Wege also morgen wieder. So können wir die letzten zwei Tage nochmals gemeinsam radeln und die Ankunft am Pazifik gemeinsam feiern.

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